Causa OMV: Wolf und Kemler erstatten Anzeige

"Das ist eine unglaubliche Intrige und ich werde alle rechtlichen Schritte einleiten, die möglich sind", sagt Siegfried Wolf.
Kemler und Wolf wehren sich gegen Verleumdung. Keine Prämie für Roiss-Abschuss in Aussicht gestellt.

Die Auseinandersetzung rund um den vorzeitigen Abgang von OMV-Vorstand Gerhard Roiss wird jetzt ein Fall für die Staatsanwaltschaft Wien. ÖIAG-Aufsichtsratschef Siegfried Wolf sowie ÖIAG-Vorstand und OMV-Aufsichtsratschef Rudolf Kemler haben am Donnerstag über den renommierten Wiener Anwalt Norbert Wess Strafanzeige wegen Verleumdung gegen (bisher noch) unbekannte Täter erstattet. Die Strafdrohung beträgt bis zu fünf Jahre Haft.

Im Mittelpunkt steht ein Schreiben, das am 4. März in der KURIER-Redaktion eingelangt ist. In dem Papier werden massive Vorwürfe gegen Wolf, Kemler, und den Investor Ronny Pecik erhoben. Der KURIER hat den Brief den Managern zwecks Stellungnahme übermittelt. Sie schalteten umgehend die Behörden ein.

"Es werden in dem Schreiben völlig unwahre, insbesondere kreditschädigende und strafrechtlich relevante Behauptungen über interne Vorgänge in der OMV aufgestellt", heißt es in der Anzeige von Wolf und Kemler. "Die diffusen Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage und sind schlichtweg falsch." Es sei "völlig aus der Luft gegriffen und unrichtig, dass zwischen Wolf, der ÖIAG und Kemler eine Bonuszahlung in Höhe von 200.000 Euro vereinbart worden wäre". Kemler soll für den "Abschuss" von OMV-Chef Roiss eine Prämie in Aussicht gestellt worden sein, behauptet der Schreiber.

Denunzierung

Wolf und Kemler weisen "alle Anschuldigungen auf das Schärfste zurück". "Das ist eine unglaubliche Intrige und ich werde alle rechtlichen Schritte einleiten, die möglich sind", sagt Wolf im Gespräch mit dem KURIER. "Ich bin zwar in Russland, aber so etwas habe ich nicht einmal hier erlebt." Es sei eine glatte Lüge, dass Roiss unter Einsatz einer anonymen Anzeige zum Abgang gezwungen wurde. Die anonyme Anzeige sei erst nach der Vertragsauflösung mit Roiss in Wolfs Briefkasten gelandet. Indes wird Wolf auch unterstellt, dass er dem Investor Pecik, der ein Auge auf die OMV geworfen hat, schon beim Einstieg der Mexikaner bei der Telekom Austria behilflich gewesen sein soll. Pecik kontert: "Das ist vollkommener Schwachsinn."

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