Casinos-Austria-Mutter Sazka nach neun Monaten mit Gewinneinbruch

Casinos-Austria-Mutter Sazka nach neun Monaten mit Gewinneinbruch
Österreichische Casag schrieb im dritten Quartal Verlust

Die tschechische Glücksspielgesellschaft Sazka, die die Mehrheit an den Casinos Austria hält, hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 deutlich weniger verdient. Der konsolidierte Nettogewinn brach um 58 Prozent auf 90,4 Millionen Euro ein, während die Bruttospielerträge um vier Prozent auf 1,42 Milliarden Euro anstiegen. Ohne Einrechnung der Casinos Austria wäre der in der Branche maßgebliche Bruttospielertrag um 18 Prozent gesunken.

Im dritten Quartal, als die coronabedingten Einschränkungen gelockert worden seien, hätten sich alle Geschäftsbereiche gut entwickelt, teilte Sazka-Chef Robert Chvatal am Montag mit. Die Online-Umsätze seien hoch geblieben.

Die Spielerträge legten im dritten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um zwei Drittel auf 769 Millionen Euro zu, der Nettogewinn schrumpfte um ein Drittel auf 48,5 Millionen Euro.

In Österreich komme man mit der Restrukturierung der Inlandscasinos nun gut voran. Ziel sei, im Jahr 45 Mio. Euro an Kosten zu sparen und die Spielbanken zukunftsfit und profitabel zu machen.

Die zum Casinos-Austria-Konzern gehörenden Österreichischen Lotterien haben im September eine Dividende von 100 Mio. Euro bezahlt, geht aus dem Finanzbericht der Sazka hervor.

Die Casinos Austria AG (Casag) ist seit 26. Juni 2020 konsolidiert, die Tschechen halten 55,48 Prozent an der österreichischen teilstaatlichen Gesellschaft.

Die Casag machte im dritten Quartal dem Finanzbericht der Sazka zufolge einen Verlust von 8,2 Mio. Euro. Der Bruttospielertrag belief sich auf 303 Mio. Euro. Das operative Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wurde mit 63,6 Mio. Euro ausgewiesen. In den Ergebnissen ist eine außerordentliche Restrukturierungsrückstellung von 54 Mio. Euro enthalten.

Der neuerliche Lockdown in Österreich beeinträchtige das Geschäft der hiesigen Lotterien kaum, da die Produkte - etwa Lotto oder Online-Glücksspiel - für die Kunden weiterhin verfügbar seien.

Die Lotterien sind die Cashcow des Casinos-Austria-Konzerns, nicht zuletzt, weil zu ihr auch die Online-Plattform win2day gehört, die einzige Website, auf der in Österreich Glücksspiele angeboten werden dürfen. Es gibt aber eine Vielzahl anderer Zockerportale, die in einer rechtlichen Grauzone operieren.

Die 12 Spielbanken in Österreich mussten wegen der Coronabestimmungen erneut schließen, ebenso die VLT-Spielhallen. Die meisten der Casag-Casinos im Ausland sind ebenfalls geschlossen, so die Sazka.

Die tschechische Sazka ist in Griechenland maßgeblich an der Lottogesellschaft OPAP beteiligt, in Italien an der Lottoitalia. Kürzlich hat sich die Gruppe aus Prag zudem gemeinsam mit dem britischen Unternehmer Keith Mills um die vierte nationale Lottolizenz in Großbritannien beworben. Die Sazka gehört der KKCG-Gruppe von Milliardär Karel Komarek.

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