Bosch-Chef: „Wir wünschen uns eine breite Technologieoffensive“

Bosch setzt starkes Engagement in Österreich fort
Die Ideen und Forderungen der gebeutelten Autozuliefer-Industrie sind vielfältig.

Die internationale Krise der Autoindustrie wirft ihre Schatten auch auf österreichische Zulieferer. Immerhin zu 85 Prozent wird in der Branche für den Export produziert. Die Lösungsansätze und Forderungen an die Politik sind vielfältig. So kann Miba-Chef Franz-Peter Mitterbauer nicht nachvollziehen, dass Nutzfahrzeuge mit herkömmlichem Antrieb von der Investitionsprämie ausgenommen sind. Fossile Technologien werden aktuell nicht gefördert.

Eine Abwrackprämie wird immer wieder ins Spiel gebracht, würde der Branche nur bedingt helfen, weil dadurch Lagerbestände abgebaut, aber kaum neue Aufträge entstehen würden, so die Gegner. Bei Opel in Wien wünscht man sich Investitionen in die Infrastruktur. Und auch in Richtung Forschung und Entwicklung gibt es Ansätze: Bei Bosch Austria sieht man die Erhöhung der Forschungsprämie in Österreich auf 14 Prozent „sehr positiv“ und wünscht sich deren Beibehaltung, so Bosch Österreich-Chef Helmut Weinwurm.

„Wir wünschen uns eine breite Technologieoffensive, die nicht nur einen batterieelektrischen Weg zu nachhaltiger Mobilität vorgibt, sondern neben effizienten Verbrennungsmotoren auch eFuels und Brennstoffzelle berücksichtigt. Denn elektrische Lösungen werden die Verbrennertechnik im Auto zunächst nur ergänzen können.“

Dass es dringend Handlungsbedarf gibt, liegt auf der Hand – rosig ist die coronabedingte Situation der Zulieferer nicht, wie eine Blitzumfrage der ARGE Automotive Zulieferindustrie für August ergibt. Demnach erwartet die Hälfte der Unternehmen Umsatzrückgänge von 20 bis 30 Prozent im Vergleich zum ursprünglichen Budgetplan.

27 Prozent der Befragten wollen die Kurzarbeit über den Oktober hinaus nutzen, 40 Prozent sind noch nicht sicher. Und: Ein Viertel der Befragten plant nach der Kurzarbeit Personalabbau.

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