Börseblick: Warum der Mai heuer zum Wonnemonat werden könnte
"Sell in May and go away." Diese alte Börseweisheit war zumindest am ersten Handelstag im neuen Monat nicht angesagt. Die Märkte konnten am Montag weltweit Zugewinne verzeichnen. Stützend wirkten vor allem gute Konjunkturdaten.
"Die Wiederbeschleunigung der Impfkampagne und positive Gewinnprognosen können nun einen weiteren Aufwärtstrend auslösen", sagt Pascal Blanqué, Group Chief Investment Officer bei der Fondsgesellschaft Amundi. "Risikofreudig bleiben", lautet sein Rat. "Alles in allem bleibt das Investmentumfeld günstig."
Der Schwerpunkt sollte auf den zyklischsten Werten und auf Regionen (Europa) liegen, in denen die Wiederbelebung der Volkswirtschaften eine weitere Beschleunigung bewirken werde, die noch nicht eingepreist sei. Die US-Märkte könnten sich immer noch gut entwickeln, aber hier sei es von größter Bedeutung, Hyperwachstumsbereiche zu meiden und nicht in die Falle zu geraten, auf einer sich aufbauenden übertriebenen Euphorie mitzureiten." Die mögliche Erhöhung der Unternehmenssteuern könnte die Rentabilität einiger Sektoren und Unternehmen beeinträchtigen, und diese Situation sollte sorgfältig geprüft werden", sagt Blanqué.
Ihm zufolge gibt es keinen kurzfristigen Katalysator für einen Richtungswechsel. Dieser könnte in einer Verschlechterung bei der Entwicklung der Pandemie bestehen, was jedoch sehr unwahrscheinlich erscheine, da die Impfkampagnen weltweit an Fahrt gewinnen. Der zweite Katalysator könnte eine mögliche Überraschung bei der Inflation sein, bei der die Zentralbanken nicht mit der Entwicklung Schritt halten.
Börsegang
Ab heute können Aktien des deutschen Online-Autohändlers MeinAuto gezeichnet werden. Der Börsegang soll bis zu eine halbe Milliarde Euro einbringen. Das Unternehmen aus München setzte die Preisspanne für bis zu 25,8 Millionen Aktien am Montag auf 16 bis 20 Euro je Aktie fest. Damit könnten MeinAuto und sein Großaktionär, der britische Finanzinvestor HgCapital, zwischen 412 und 515 Millionen Euro einnehmen. Dem Unternehmen selbst sollen dabei mindestens 150 Mio. Euro für die Finanzierung des weiteren Wachstums und zur Tilgung von Schulden zufließen.
Ebenfalls heute nimmt die Republik Österreich wieder Kapital über den Anleihenmarkt auf. Für insgesamt knapp 1,5 Mrd. (1,495 Mrd.) Euro werden eine zehnjährige und eine 30-jährige Bundesanleihe mit einer Restlaufzeit von 26 Jahren aufgestockt, teilte die Oesterreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) mit.
Die zehnjährige Anleihe wurde zuletzt Anfang April aufgestockt und erzielte damals eine Emissionsrendite von minus 0,104 Prozent. Sie hat einen Kupon von 0,0 Prozent. Die 30-jährige Anleihe hat einen Kupon von 1,50 Prozent und wurde 2016 erstmals begeben.
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