Börseblick: Nach tödlichem Unfall steigen Anleger auf die Bremse

Tesla Model X
Aktie des Autoherstellers Tesla verliert 3,7 Prozent. Plan für europäische Superliga treibt notierten Fußballklub nach oben.

Bei einem Verkehrsunfall in Texas kamen am Wochenende zwei Menschen ums Leben. Das Fahrzeug war gegen einen Baum geprallt und brannte in Folge aus. Das Außergewöhnliche daran: Es saß niemand am Fahrersitz. Einer der beiden Insassen befand sich am Beifahrersitz, einer auf der Rückbank.

Möglich wird dies durch das Autopilotsystem, das im betroffenen Tesla aktiviert war. Tesla selbst weist die Kunden darauf hin, dass Autopilot nur ein Assistenzsystem sei und deshalb der Mensch im Fahrersitz jederzeit die Hände am Lenkrad behalten müsse. Auch solle er stets bereit sei, die Kontrolle zu übernehmen. Doch schon seit Jahren tauchen im Internet Videos von Leuten auf, die im Straßenverkehr den Fahrersitz verlassen.

Die US-Straßenverkehrsbehörde NHTSA untersucht rund zwei Dutzend frühere Unfälle mit eingeschaltetem Autopilot-System. Die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB kritisierte die Vorkehrungen als unzureichend und den Namen Autopilot als irreführend. Die NTSB kann zwar nur Empfehlungen aussprechen, ihr Wort hat aber Gewicht.

Anleger fürchten nun offenbar nicht nur einen Imageschaden, sondern womöglich auch teure Nachrüstungen. Die Aktie verlor 3,4 Prozent. Damit entfernt siesich weiter von ihrem Allzeithoch von 880 Dollar von Anfang Jänner. Nun notiert sie bei 715 Dollar.

Weitere Werte

Für die Papiere des Motorradherstellers Harley-Davidson ging es um fast zehn Prozent nach oben. Beim Motorradbauer lief das Geschäft zuletzt wieder rund. Zudem will man rechtlich gegen höhere EU-Zölle vorgehen.

Beim seit Jahresbeginn für starke Kursturbulenzen bekannten Videospielhändler Gamestop sorgte eine Personalentscheidung für ein Kursplus von 6,3 Prozent. Wie bekannt wurde, wird der Gamestop-CEO George Sherman spätestens Ende Juli zurücktreten. Die Suche nach einem Nachfolger laufe bereits.

Um 6,7 Prozent zogen an der Nyse die Papiere des englischen Fußballklubs Manchester United hoch. Zwölf europäische Top-Clubs, darunter auch die Red Devils, wollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Superliga mit 20 Vereinen gründen. Den Gründungsvereinen sollen zunächst 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.

Von den heute anstehenden Quartalszahlen sticht neben Netflix der Pharmahersteller Johnson & Johnson hervor. Spannend wird, wie sehr der Konzern die weitere Entwicklung bezüglich des Einsatzes seines Corna-Impfstoffs einschätzt. Eine Entscheidung über die Wiederaufnahme der Impfungen mit dem Wirkstoff soll am Freitag in den USA fallen.

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