"Black Friday": Heimische Kauflaune trotz vieler Rabattaktionen getrübt
Aus den USA importierte Rabatttage wie "Black Friday" und "Cyber Monday", sind inzwischen dem Großteil der Menschen in Österreich bekannt. Rund ein Drittel der Konsumenten und Konsumentinnen hat heuer auch vor, an einem dieser Tage einzukaufen.
Allerdings wollen sie laut einer Umfrage im Auftrag der Wirtschaftskammer-Handelssparte heuer nur 195 Euro pro Kopf ausgeben, statt 215 Euro wie im Vorjahr.
Umsatzrückgang von zehn Prozent
Hochgerechnet auf die Bevölkerung bedeute das einen Umsatzrückgang um zehn Prozent, von 480 Mio. Euro im Vorjahr auf heuer nur mehr 430 Mio. Euro, rechnet die WKÖ-Bundessparte Handel vor.
"Die Teuerungen der Vergangenheit scheinen in den Köpfen der Konsument:innen verankert: Wenn selbst große Aktionstage mit attraktiven Rabatten die Kauflaune nicht zu heben vermögen, ist dies ein Zeichen dafür, wie sehr der Handel aktuell unter Druck steht", schreibt Obmann, Rainer Trefelik in einer Aussendung.
Die Umfrage wurde von der KMU-Forschung Austria gemacht.
Zugleich sieht Trefelik unter Verweis auf eine Studie der Unternehmensberatung Kearney in den Rabatttagen eher ein Verlustgeschäft für den Handel. Denn es würden an diesen Tagen nicht zusätzliche Produkte gekauft, sondern meist ohnehin geplante Einkäufe zu einem niedrigeren Preis getätigt.
Black Friday als Verlustgeschäft für Handel
Dem Umsatzschub rund um den Black Friday stünden in der Zeit davor und danach weniger Umsatz gegenüber. Und da die Konsumenten und Konsumentinnen an diesen Tagen vor allem nach Schnäppchen suchen und dafür in der Zeit danach weniger zu normalen Preisen einkaufen, bedeute der Black Friday der Kearney-Studie zufolge unterm Strich einen Verlust, argumentiert Trefelik.
Umweltschützer sehen Ressourcenverschwendung
Zu Aktionstagen wie dem "Black Friday" warnten indes Umweltschützer vor negativen Folgen der Schnäppchenjagd für Kunden, Hersteller und Umwelt. Viele über Online-Marktplätze im Ausland erworbenen Produkte würden illegal importiert und entsprächen nicht den geltenden Umwelt- oder Sicherheitsstandards, hieß es etwa von der Deutsche Umwelthilfe (DUH).
Diese warnt vor gefälschten Elektronikartikeln, gepanschten Kosmetika oder mit Schadstoffen belastetem Kinderspielzeug.
Einen Großteil des Umsatzes am "Black Friday" machen Online-Plattformen wie Amazon, Temu oder Ebay. Nach Rabattaktionen kommt es laut DUH oft zu Massen-Retouren, die häufig vernichtet würden. Das sei eine Verschwendung von Ressourcen.
Seinen Ursprung hat der "Black Friday", für dessen Bezeichnung es mehrere mögliche Erklärungen gibt, in den USA. Es ist der Freitag nach Thanksgiving, das am vierten Donnerstag im November gefeiert wird. Neben den Adventsamstagen zählen die Verkaufstage rund um den "Black Friday" zu den wichtigsten des Jahres für den Einzelhandel in Österreich. Der "Cyber Monday" ist ein Marketingbegriff für den Weihnachtsverkaufsstart durch Onlinehändler und fällt auf den Montag, der auf den "Black Friday" folgt.
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