Bittere Pleite eines Transportunternehmens
„Wir garantieren unseren Kunden rasche Abwicklung und optimalen Support. Unvorhersehbare Ereignisse und höhere Gewalt können schon mal Unannehmlichkeiten und Verzögerungen nach sich ziehen. Zum Beispiel Fracht kommt nicht rechtzeitig an, Unfälle, Pannen, Verzögerungen, etc.“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Viele Unternehmen vertrauen unseren Dienstleistungen, denn wo Hoffmann drauf steht, ist Qualität drinnen und wir sind stolz auf unsere langjährigen Kunden, denn Loyalität ist uns wichtig.“
Die Rede ist von der Rudolf Hoffmann Gesellschaft m.b.H. mit Sitz in Güssing. Sie hat beim Landesgericht Eisenstadt die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Antragstellerin beschäftigte zuletzt 15 Dienstnehmer. Laut eigenen Angaben verfügt die Antragstellerin über elf Lkw, sieben davon befinden sich im Eigentum der Antragstellerin.
„Bei der Antragstellerin handelt es sich um ein Familienunternehmen, welches bereits in der 3. Generation betrieben wird. Das Unternehmen bietet Transportdienstleistungen sowohl national als auch international an. Die Abwicklung der Geschäftstätigkeit erfolgt nicht nur mit eigenen Fahrzeugen, sondern auch mit Subfrächtern“, so der AKV.
Der Hintergrund
Über das Vermögen der Antragstellerin wurde bereits im Jahr 2002 beim Landesgericht Eisenstadt ein Insolvenzverfahren zu GZ 26 S 237/02 eröffnet, welches mit einem Zwangsausgleich endete.
„Folglich war es der Antragstellerin gelungen, das Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich fortzuführen, wobei als Hauptkunde die Güssinger Beverages & Mineralwater GmbH fungierte. Über deren Vermögen wurde jedoch im Jahr 2019 ein Insolvenzverfahren eröffnet“, so der AKV. „Folglich verlor die Antragstellerin einer ihrer wichtigsten Auftraggeber und musste beträchtliche Forderungsausfälle von rund 130.000 Euro hinnehmen. Die im Anschluss durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere der Personalabbau und die Reduzierung des Fuhrparks, brachten nicht den gewünschten Erfolg. Zudem führten die Auswirkungen der Corona Pandemie schlussendlich zur Antragstellung.“
Schulden und Vermögen
Gemäß der vorliegenden Unterlagen sind vom Insolvenzverfahren derzeit 180 Gläubiger mit Gesamtforderungen in Höhe von rund 570.000 Euro betroffen.
"Indes bestehen offene Forderungen in Höhe von 370.000 Euro, deren Werthaltigkeit und Einbringlichkeit geprüft werden muss. Diesfalls ist jedoch ins Treffen zu führen, dass eine Globalzession zugunsten eines Gläubigers besteht", heißt es weiter. "Es wird nunmehr eine Inventarisierung sowie eine Schätzung des im Unternehmen befindlichen Anlage- und Umlaufvermögens vom zu bestellenden Sanierungsverwalter in Auftrag gegeben. Erst nach Vorliegen dieser Werte kann zu den genauen Vermögensverhältnissen Stellung genommen werden."
Kommentare