Bittere Pleite eines bekannten Steak-Restaurants
„Entspannte Atmosphäre, Leidenschaft für Qualität und ein Hauch amerikanischer Traum - direkt im Herzen der St. Veiter Innenstadt“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „The1st Steakhouse ist einzigartig in Kärnten. Unsere Gäste erwartet eine gelungene Kombination aus gehobener amerikanischer Küche mit hochwertigen Steakspezialitäten vom Filet Steak bis zum Dry Aged Steak und Casual Food im cultigen Barbereich im US Diner Style.“
Die Rede ist von der The 1st Motschilnig Gastro GmbH mit Sitz in St. Veit an der Glan. Sie hat laut Creditreform ein Insolvenzverfahren beantragt.
Zu Spitzenzeiten wurden 15 Mitarbeiter beschäftigt, derzeit nur noch sieben, davon sind zwei zur Kündigung vorgemerkt. Das Unternehmen betreibt das The 1st Steakhaus auf dem Oktoberplatz in St. Veit an der Glan und das The 1st Lakehouse am Hörzendorfer See sowie die Jausenstation „Zur Maultasch“ am Fuße der Burg Hochosterwitz in Launsdorf.
Der Hintergrund
Das Steakhouse wurde im Corona-Lockdown eröffnet, aber aufgrund der Neugründung gab es keine Corona-Hilfen. Das war der erste Grund für den Vermögensverfall. Im März 2022 wurde das „The 1st Lakehouse" am Hörzendorfer See eröffnet, nachdem größere Investition durchgeführt worden sind. Hier gab es nach der Corona-Krise „immense Personalprobleme, die nicht vorhersehbar waren“. „Außerdem fielen hohe Personalkosten an, da man das Personal anstellen musste, welche gerade auf dem Markt war“, teilt das Unternehmen dem Landesgericht Klagenfurt mit. „Dazu kamen hohe Stromnachzahlungen aufgrund des Ukraine-Krieges, die in der wirtschaftlichen Überlegung bzw. zum Zeitpunkt der Pachtentscheidung noch nicht abzusehen waren.“
„Das The 1st Steakhouse und die Jausenstation sind immer gut gelaufen, doch der Ertrag wurde ins Lakehouse investiert, damit das Minus abgefedert werden konnte“, heißt es weiter. Außerdem ging man davon aus, dass die Landstraße am Lakehouse verlegt werden würde, was dem Lakehouse neuen Aufschwung bringen sollte. „Da der Straßenumbau länger andauerte als geplant und noch immer nicht fertiggestellt ist, war es nicht mehr möglich, die Mieten zu bezahlen und der Pachtvertrag wurde vom Vermieter mit 31. Dezember 2023 gekündigt. Auch die Pacht der Jausenstation ist großteils noch offen“, so das Unternehmen.
Schulden und Vermögen
Die Verbindlichkeiten werden mit 482.900 Euro beziffert, davon entfallen 110.000 Euro auf die Hausbank. Die Aktiva werden mit 46.000 Euro beziffert, davon entfallen 36.000 Euro auf Maschinen und die Geschäftsausstattung und 10.000 Euro auf den Warenbestand.
„Der Abschluss eines Sanierungsplan ist grundsätzlich beabsichtigt“, heißt es weiter. Ob das Unternehmen aber überhaupt fortgeführt werden kann, muss erst der Insolvenzverwalter entscheiden.
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