Begas-Krimi: Geld soll über Strohmann geflossen sein

Begas-Krimi: Geld soll über Strohmann geflossen sein
Die WKStA weitet das Verfahren gegen Ex-Chef Rudolf Simandl aus.

Das Strafverfahren um die mutmaßlichen Malversationen des früheren Begas-Chefs Rudolf Simandl birgt neuen Sprengstoff. „Die Ermittlungen der vergangenen Monate haben jetzt zu einer Ausweitung des Verfahrens geführt, es geht um einen weiteren Schaden von mehr als einer Million Euro“, bestätigt Erich Mayer, Sprecher der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) dem KURIER. Vier Millionen Euro soll der Schaden mittlerweile ausmachen.

Vor wenigen Tagen hat die WKStA die Kripo Burgenland beauftragt, Buchungsbelege – vor allem aus dem Jahr 2001 – von 33 Bankkonten bei der UniCredit Bank Austria sicherzustellen, die Simandl zugerechnet werden. Laut der Anordnung steht Simandl nun auch im Verdacht, „in den Jahren 2001 und 2003 zwei Zahlungen (318.930 Euro) an den Ungarn Zoltan M. durch die Begas veranlasst zu haben, denen keine Leistungen für die Begas zugrunde lagen“. Mehr noch: Diese angeblichen Konsulentenhonorare sollen an Simandl weitergeleitet worden sein.

Zugleich wird Simandl verdächtigt, bei einer Versicherungsveranlagung der Begas dem Makler eine Provision (knapp 341.929 Euro) aus der Firmenkasse bezahlt zu haben und die tatsächliche Versicherungsprovision des Maklers (989.968 Euro) „im Wege von Zoltan M.“ kassiert zu haben. Laut Aktenlage soll Simandl für fünf inländische Konten und Wertpapierdepots von M. zeichnungsberechtigt gewesen sein. Die WKStA kann sich bei ihren Ermittlungen auf vier aktuelle Berichte des Begas-Sonderprüfers PwC stützen. Darin wird die Connection Simandls zum „Konsulenten“ Zoltan M. beleuchtet.

Demnach betreibt M. in Ungarn ein Hotel, in dem Simandl zumindest 2005 „Mitarbeitermotivations-Veranstaltungen“ für die Begas abgehalten hat. Laut Aktenlage gibt es zu den Veranstaltungen weder Teilnehmerlisten noch Unterlagen oder schriftliche Zimmerbuchungen.

Indes soll der Ungar von Juni 2003 bis September 2009 rund 710.242 Euro an Simandl gezahlt haben. Angeblich hatte er Schulden beim Begas-Chef. Im Zuge der Untersuchung stieß PwC auf sechs Schuldscheine von Zoltan M., die auch dem KURIER vorliegen.

Ob es sich dabei um eine Scheinkonstruktion handelt, sollen nun die Ermittlungen klären. „Ich weiß nicht, worauf sich die Vorwürfe stützen“, kontert Simandls Verteidiger Roland Kier. „Mein Mandant bestreitet weiterhin alle Vorwürfe.“

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