Bawag-Vorstände gehen in großem Stil auf Einkaufstour

FILE PHOTO - BAWAG P.S.K. logo is pictured at a branch office in Vienna
Manager nutzten günstige Aktienkurse und erwarben Aktien der Bank. Auch OMV-Boss Stern investierte in Papiere seines Konzerns.

Die im Zuge der Talfahrt der Börsen günstigen Kurse haben im Vorjahr zahlreiche heimische Vorstände zum Kauf von Aktien des eigenen Unternehmens genutzt. Von den insgesamt 765 an der Wiener Börse durchgeführten und bei der Finanzmarktaufsicht gemeldeten Transaktionen, in der Fachsprache Directors’ Dealings genannt, waren 727 als Kauf und nur 38 als Verkauf deklariert. Das zeigt eine Auswertung des Magazins Börsianer. Deutlich ausgeglichener teilt sich das Gesamtvolumen von 936 Millionen Euro zu einem Anteil von 520 Millionen auf Käufe und 416 Millionen Euro auf Verkäufe auf.

Bei den Top-Deals unter den großen Institutionen stand an erster Stelle die fast über das gesamte Jahr gezogene Übernahme der Immofinanz AG und S Immo AG durch die tschechische CPI Property Group (337 Mio. Euro Volumen). Im Dezember sorgte die Kapitalerhöhung der Bank für Tirol und Vorarlberg sowie der Ausstieg von Wüstenrot aus der 3-Banken-Gruppe für größere Anteilsverschiebungen.

Kursjäger

Von den ATX-Managern stechen jene der Bawag als besondere Kursjäger heraus. Vier der größten fünf Manager-Deals kommen aus der Vorstandsriege der Bank. Chef Anas Abuzaakouk kaufte um rund 3,3 Mio. Euro zu, Vorstand Satyen Shah sogar um fast 3,6 Millionen. Inzwischen besitzt das Management 3,2 Prozent an der Bawag.

Einzig OMV-Chef Alfred Stern mischt sich auf Platz drei unter die Banker. Knapp 600.000 Euro ließ er im August für 14.200 Aktien des Ölkonzerns springen. Der noch recht neue Vorstandschef muss vertraglich seinen Bestand an OMV-Aktien innerhalb der ersten fünf Jahre in der Höhe des doppelten Jahresgehalts aufbauen. Der Zielmarke von rund 50.000 Stück kam er so einen großen Schritt näher.

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