Baufirma soll Politiker in Rumänien bestochen haben

Großauftrag für Sanierung einer rumänischen Bahnstrecke steht im Mittelpunkt der Ermittlungen
Es besteht der Verdacht, dass über Scheinverträge Bestechungsgelder in Millionenhöhe an rumänische Amtsträger geflossen sind. Konzern sagt Aufklärung zu.

Für den Linzer Baukonzern Swietelsky (8700 Mitarbeiter, zwei Milliarden Umsatz) hat ein längst abgeschlossener Auftrag in Rumänien ein strafrechtliches Nachspiel. Vergangene Woche hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bei Swietelsky Hausdurchsuchungen in Österreich durchgeführt. Im Mittelpunkt steht ein mutmaßlicher Bestechungsskandal in Rumänien rund um ein lukratives Bahnbauprojekt.

„Wir ermitteln in einem Inlandsverfahren gegen sechs beschuldigte Personen und ein Unternehmen“, sagt Oberstaatsanwältin Elisabeth Täubl zum KURIER. „Es besteht der Verdacht, dass über Scheinverträge Bestechungsgelder in Millionenhöhe an rumänische Amtsträger geflossen sind. Konkret geht es um den Verdacht der Untreue, der Bestechung, der verbotenen Intervention und der Geldwäscherei.“ Nachsatz: „Wir kooperieren mit den rumänischen Behörden.“

Bei Swietelsky ist man zerknirscht und man sichert den Behörden volle Kooperation zu. „Meines Wissens hat die rumänische Behörde ein Rechtshilfeansuchen gestellt, um hier die vorhandenen Unterlagen sicherzustellen“, sagt Swietelsky-Chef Karl Weidlinger zum KURIER. „Die Ermittlungen beziehen sich auf österreichische Mitarbeiter, die nicht mehr im Unternehmen tätig sind.“

20 Millionen Euro

Zu den Hauptdarstellern in dem Korruptionsskandal zählen Ex-Staatssekretär Ionut C., der frühere Abgeordnete Cristian B. und der Ex-Finanzminister Sebastian V.

Das Trio soll bei der Vergabe eines Bahnbauprojektes seine Finger im Spiel gehabt haben. Der Ex-Finanzminister soll die Auftragsvergabe im Jahr 2006 an das Baukonsortium Swietelsky-Wiebe-Takenaka beeinflusst und gemeinsam mit weiteren Verdächtigen rund 20 Millionen Schmiergeld kassiert haben.

Laut rumänischer Antikorruptionsbehörde DNA soll der Ex-Staatssekretär über Offshore-Firmen 4,5 Millionen Euro und der Ex-Abgeordnete zwei Millionen Euro kassiert haben. Der Rest wurde auf weitere Amtsträger verteilt. Der Auftragswert des Projektes betrug laut APA 800 Millionen Euro. Es handelte sich dabei um die Sanierung der 225 Kilometer langen Bahnstrecke von Bukarest nach Constanta. Kid Möchel

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