Autozulieferer Mahle streicht 130 Stellen in Kärnten

Mahle-Produktion in Stuttgart
In Deutschland werden im Zuge des verschärften Sparkurses zwei Werke mit fast 400 Mitarbeitern zugesperrt.

Der deutsche Autozulieferer Mahle hat seine Jobabbau-Pläne im Rahmen eines verschärften Sparkurses konkretisiert. Davon betroffen ist auch der Standort in Kärnten. Bei Mahle in St. Michael ob Bleiburg sollen 130 der rund 1.700 Stellen abgebaut werden, sagte ein Mahle-Sprecher am Freitag zum KURIER. Als Gründe führte er den technologischen Wandel in der Automobilindustrie sowie die wirtschaftlichen Belastungen aufgrund der Coronakrise an. 

Dass auch rund 100 Leiharbeiter von der Maßnahme betroffen seien, wollte er nicht bestätigen. Details über die Maßnahme würden gerade mit dem Betriebsrat verhandelt. Bereits Anfang des Jahres wurden in Bleiburg Stellen abgebaut.  

In Deutschland werden zwei Produktionsstätten geschlossen. Das Werk im baden-württembergischen Gaildorf soll bis im Laufe des Jahres 2023 zusperren. Dort sind rund 290 Mitarbeiter beschäftigt, die unter anderem Nockenwellen und Stahlteile für Nutzfahrzeuge und Autos herstellen. Das Werk im sächsischen Freiberg mit 85 Mitarbeitern solle bis zum ersten Halbjahr 2022 aufgegeben werden.

Weltweit 7.600 Stellen

Kürzlich hatte das Stiftungsunternehmen angekündigt, weltweit 7.600 Stellen zu streichen, davon 2.000 in Deutschland. Insgesamt sind von den Stellenstreichungen zehn deutsche Standorte einschließlich des Stammsitzes betroffen.  

Mahle hatte angekündigt, Gespräche mit dem Betriebsrat aufnehmen zu wollen. Es sollten gemeinsam die Maßnahmen im Detail beraten und deren sozialverträgliche Umsetzung geplant werden. Das Unternehmen fährt seit 2018 einen strikten Sparkurs und hat bisher weltweit 6.700 Stellen abgebaut.

Mahle stellt herkömmliche Motorkomponenten wie Kolben, aber auch Filter und Pumpen für den Verbrennungsmotor her. Zunehmend setzt das Unternehmen auch auf Teile für Elektroautos. Die Abhängigkeit vom klassischen Verbrennungsmotor hatte Mahle wie andere Zulieferer auch in den vergangenen Jahren verringert.

Weltweit beschäftigt der Konzern etwa 79.600 Menschen. Im Kärntner St. Michael ob Bleiburg/Smihel pri Pliberku (Bezirk Völkermarkt) arbeiten gut 1.700 Menschen für Mahle Filtersysteme Austria, eine Tochter der Mahle Filtersysteme Deutschland. In Vöcklabruck in Oberösterreich arbeiten weitere rund 200 Menschen für Mahle.

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