„Das ist eine Technologie, auf die wir weiter setzen“, sagt von Moltke. Und sie ist auch das Fundament, das die Transformation in Richtung E-Mobilität finanziert. Im vergangenen Jahr hat BMW in Steyr die Produktion der E-Antriebe am Standort initiiert. Bei BMW in Oberösterreich wird die Forschung großgeschrieben, daher ist auch die Forschungsprämie für den Autobauer ganz elementar. BMW meldet Jahr für Jahr eine große Anzahl Patente an.
„Wir haben eine Gesamt-Kapazität von 600.000 Einheiten pro Jahr für E-Antriebe und sichern damit langfristig die Beschäftigung von 4.700 Mitarbeitern in Steyr“, sagt von Moltke. „Wir befinden uns mitten in der Transformation. Das ist ein Prozess, der Jahre braucht.“ Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir weiter am Verbrenner arbeiten und mit der E-Mobilität ein weiteres Standbein haben.“ Nachsatz: „Wenn wir die Emissionsziele ernst nehmen, dann müssen wir an weiteren Lösungen arbeiten.“
Kooperation bei Wasserstoff-Technologie
So kooperiert BMW mit dem japanischen Autobauer Toyota in Sachen Wasserstoff-Technologie. „Wir bewerben uns aus Sicht des Standorts Steyr um eine wesentliche Rolle in dieser Technologie“, sagt der BMW-Manager. „Wenn ich höre, Technologieoffenheit ist der Freibrief für Verbrenner, dann muss man das korrigieren. Wir als Industrie stehen zu den CO2-Zielen.“
Dazu gehören aber entsprechende Rahmenbedingungen, mit denen man diese Transformation meistern kann. „Die Zukunft der europäischen Automobilwirtschaft hängt an einem seidenen ökonomischen Faden, denn sie steht unter extremen wirtschaftlichen Belastungen“, sagt Wirtschaftswissenschafter Christian Helmenstein vom Economica Institut. Das ergibt sich aus der Kostensituation am Produktionsstandort Europa, aus veränderten Kundenpräferenzen, aus einem veränderten regulatorischen Umfeld und aus dem Aufkommen neuer internationaler Mitbewerber.
Dass ab dem Jahr 2035 in der EU keine Verbrenner-Autos mehr neuzugelassen werden, wird sich, glaubt Helmenstein, „so nicht realisieren“. Denn: Verbrenner können auch mit eFuels und biogenen Dieselkraftstoffen wie HVO betrieben werden. Das Aus für die Neuzulassungen von Verbrennern würde im schlimmsten Fall bis zu 4,1 Milliarden Euro Wertschöpfung und bis zu 46.000 Jobs in Österreich kosten.
Feindbild China
Indes sagte Hans-Dieter Pötsch, Aufsichtsratschef der Porsche Holding, anlässlich der Wiener Elektro-Tage: „Die E-Mobilität wird sich durch setzen, aber es wird mehr Zeit brauchen.“ Laut Pötsch müsse die Autoindustrie derzeit eine doppelte Last stemmen. „Sie muss bei einem rückläufigen Markt in Europa die Transformation in die elektrische Welt bewältigen, die sich weltweit unterschiedlich entwickelt und enormer Vorleistungen bedarf“, so Pötsch. „Andererseits verschärft sich bei uns in Europa das Wettbewerbsumfeld immer weiter durch neue Anbieter, die mit innovativen Produkten und ’gut gefüllten Kassen‘ nach Europa drängen.“
Damit ist China gemeint. Die chinesischen Mitbewerber sind den Europäern überlegen, weil sie u. a. billige Energie beziehen und über alle Rohstoffe im Inland verfügen. Helmenstein: „Bei chinesischen E-Autos erfolgen 95 Prozent der Wertschöpfung in China.“
Forschungsprämie
Laut der NGO oecolution austria sollte zur Unterstützung der heimischen Autoindustrie der Investitionsfreibetrag von einer Millionen Euro auf zehn Millionen Euro erhöht werden.
Zugleich sollte die Forschungsprämie in Österreich von 14 auf 18 Prozent angehoben werden
Klimaschutz
Außerdem sollten die Mittel aus der Klima- und Transformationsoffensive des Bundes der Autoindustrie zugänglich gemacht werden. So entfallen von 5,7 Mrd. Euro Gesamtbudget
5,1 Mrd. Euro auf das Klimaschutz- und Verkehrsministerium
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