Außenhandel soll bis 2022 wieder Vorkrisenniveau erreichen
Österreichs Außenhandel kommt nach den Einbrüchen im Corona-Jahr 2020 wieder langsam in die Gänge. Die heimische Wirtschaft profitiert vor allem von der anziehenden Wirtschaft und den verstärkten Investitionen aufgrund staatlicher Konjunkturprogramme bei den wichtigsten Wirtschaftspartnern Deutschland und den USA. Im ersten Quartal 2021 erhöhten sich die Ausfuhren gegenüber 2020 um 3,8 Prozent und die Einfuhren um 6,4 Prozent, geht aus aktuellen Daten der Wirtschaftskammer hervor.
Im Gesamtjahr des Vorjahres gingen die Ausfuhren gegenüber 2019 noch um 7,1 Prozent auf 142,57 Mrd. Euro zurück, die Einfuhren lagen mit 144,42 Mrd. Euro um 8,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Als einziges Land zulegen konnte Nachbar Schweiz, Österreichs viertwichtigster Handelspartner (siehe Grafik). Für heuer erwartet die Wirtschaftskammer laut aktueller Schätzung ein Waren-Exportplus von 9,7 Prozent und für 2022 ein Plus von 5,9 Prozent.
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer geht davon aus, dass bis 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreicht sein wird. Wie rasch sich der Welthandel erhole, hänge aber maßgeblich von der Aufhebung der Reisebeschränkungen und somit vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Die aktuellen Rohstoffengpässe sieht Mahrer sind so dramatisch, der Höhepunkt sei hier schon wieder überschritten.
Exportförderung verlängert
Um die Exporte anzukurbeln und neue Märkte zu erschließen, gab Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck die Verlängerung der Exportförderung "Go International" in Höhe von 25,6 Mio. Euro bis 2023 bekannt. Sie verwies darauf, dass jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich vom Export abhänge, was aber noch nicht allen Österreichern bewusst sei. Ihr erste Auslandsreise werde sie am 13. Jul in die Schweiz führen. Trotz Lockdown und Reisebeschränkungen konnten im Corona-Jahr 2020 sowohl die Exporte nach als auch die Importe aus der Schweiz nach Österreich zulegen.
Ghana und Elfenbeinküste
Da noch immer 70 Prozent des Außenhandels auf Länder der Europäischen Union entfallen, will die WKO weitere Märkte in ferneren Ländern erschließen. "Unsere Schwerpunkte sind Zentralasien, insbesondere der Kaukasus sowie Afrika", kündigte Mahrer neue Außenhandelsstellen an. 2022 ist ein eigenes Außenhandels-Büro in der Elfenbeinküste oder in Ghana geplant, 2023 eines in Äthiopien.
An der Seidenstraße
In Asien will Österreich vor allem vom ehrgeizigen chinesischen Seidenstraßen-Projekt profitieren und die Präsenz in Tiflis (Georgien) und Taschkent (Usbekistan) ausbauen. Branchenmäßig gebe es großes Potenzial für heimische Firmen im Bereich Energieeffizienz, Mobilität und Umwelttechnologie.
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