Aus die Maus: Diddl-Produktion wird eingestellt

Tschüss Diddl! Um die Springmaus entstand im Laufe der Jahre ein Merchandising-Geschäft mit Plüschfiguren, Magazinen und Schreibwaren.
Nach fast 24 Jahren wird die Diddl-Maus aus dem Programm genommen. Das Ende eines Kult-Stofftiers.

In den 90er Jahren war sie in fast allen Kinderzimmern präsent, Schulhöfe verwandelten sich in Tauschbörsen - nun muss sich die Diddl-Maus ein neues Zuhause suchen. Die Firma Depesche im schleswig-holsteinischen Geesthacht hat die Vertriebslizenz an den Erfinder der Figur, Thomas Goletz, zurückgegeben. "Wir werden die Produkte noch bis Jahresende verkaufen", teilte Firmensprecherin Wiebke Wolf am Mittwoch mit.

Das Ende der Diddl-Maus veranlasste das Zeit Magazin zu einer Gesellschaftskritik: "Es ist das Ende einer langen Diktatur. Mehr als zwei Jahrzehnte hat Diddl junge und nicht ganz so junge Mädchen im Griff gehabt."

Die Maus hatte Anfang der 90er Jahre in ersten Zeichnungen das Licht der Kinderwelt erblickt. Ob Goletz die Lizenz weiterverkaufen wird, ist offen. Nach den ersten Diddl-Postkarten war um die Marke ein Merchandising-Geschäft mit Plüschfigur, Magazin, Schreibwaren und Internetauftritt entstanden. Bis 1998 waren es allein 2.400 Produkte.

Aus Känguru wurde Maus

Diddl-Erfinder Goletz hat sich bisher noch nicht geäußert. Das Handelsblatt zitiert aus einem der seltenen Interviews, das er vor einigen Jahren gab: Dem Diddl-Magazin Käseblatt habe er damals gesagt, dass er die Maus das erste mal am 24. August 1990 gezeichnet habe. Zunächst sei die Figur ein Känguru gewesen, noch ohne Namen, aber mit Latzhose. "Bald darauf beschloss ich, das Kerlchen viel viel kleiner und handlicher zu zeichnen, damit ich es besser in eine Kaffeetasse oder ein Käsestück hineinsetzen konnte. So wurde aus dem Känguru Diddl, die Springmaus."

Wie viel Umsatz Diddl Depesche gebracht hat oder wie oft Artikel verkauft wurden, verriet das Unternehmen vorerst nicht.

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