Auftragsrekord für MAN-Mutter Traton: 50 Prozent mehr Lkw geordert

++ ARCHIVBILD ++ MAN WILL BIS ZU 9.500 STELLEN ABBAUEN: ÜBERSICHT WERK STEYR
Bei den Bussen sank der Auftragseingang um 46 Prozent.

Das MAN-Werk (2.350 Mitarbeiter) in Steyr soll Ende 2022 geschlossen werden, doch der Lkw-Sparte des VW-Konzerns geht es derzeit offenbar blendend. Die VW-Nutzfahrzeugtochter Traton hat zu Jahresauftakt so viele Bestellungen erhalten wie nie zuvor. Insgesamt orderten Kunden 81.700 Lastwagen und Busse, das ist ein Zuwachs um mehr als die Hälfte, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

„So rasch wie die Pandemie vor einem Jahr das Nutzfahrzeuggeschäft getroffen hat, so rasch geht es nun mit den Bestellungen unserer Kunden wieder aufwärts“, sagte Traton-Chef Matthias Gründler.

Allerdings lief vor allem das Geschäft mit Lastwagen und Kleinlastern gut. Bei den Bussen waren dagegen weiterhin die Folgen der Pandemie zu spüren: Hier sank der Auftragseingang um 46 Prozent auf 3.000 Fahrzeuge.Traton hatte bereits im April vorläufige Zahlen vorgelegt und die Prognose angehoben. Schon jetzt lägen alle wesentlichen Kennzahlen über den Werten des ersten Quartals 2019 und damit über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein auf die Aktionäre entfallender Überschuss von 129 Millionen Euro, nach 96 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Wie bereits bekannt, hatte Tratons Erholung von der Coronakrise zum Jahresauftakt weiter Fahrt aufgenommen. Während der Umsatz um 15 Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro stieg, verdreifachte sich das bereinigte operative Ergebnis auf 516 Millionen Euro, die bereinigte operative Umsatzrendite lag bei 7,9 Prozent. Der Netto-Mittelzufluss des Industriegeschäfts betrug 397 Millionen Euro.

Die im April angehobene Prognose bestätigte Traton. Schon jetzt lägen alle wesentlichen Kennzahlen über den Werten des ersten Quartals 2019 und damit über dem Niveau vor Ausbruch der Coronapandemie. So erwartet die VW-Lkw- und Bustochter für das laufende Jahr eine operative Umsatzrendite von 5,0 bis 7,0 Prozent. Dabei sind allerdings Kosten für anstehende Stellenstreichungen bei MAN und Effekte aus der geplanten Übernahme des US-Truckherstellers Navistar ausgeklammert. Der Netto-Mittelzufluss im Industriegeschäft soll bei 500 bis 700 Mio. Euro liegen.

Kommentare