Aufschwung in Eurozone verlor im August an Kraft

Konjunktur (c: buongiorno.com)
Der Einkaufsmanagerindex büßte im August drei Punkte ein, bleibt aber in der Wachstumszone.

Die Erholung der Wirtschaft in Deutschland und der Eurozone von der Coronarezession hat im August an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex, der Dienstleister und Industrie zusammenfasst, sank in Deutschland um 0,9 auf 54,4 Punkte. Das gab das IHS-Markit-Institut am Donnerstag zu seiner monatlichen Umfrage unter Hunderten Unternehmen bekannt.

Das Barometer hielt sich aber deutlich über der Marke von 50, ab der es Wachstum anzeigt. Während die Industrie ihren Aufwärtstrend zuletzt beschleunigte, nahm das Tempo bei den Dienstleistern ab. "In den verbrauchernahen Branchen hat der erste Aufwärtsschub nach dem Ende des Lockdowns bereits etwas nachgelassen", sagte Markit-Ökonom Phil Smith dazu.

Verglichen mit anderen großen Euro-Ländern steht Deutschland aber noch gut da: In Italien fiel das Barometer bereits wieder unter die 50er-Marke auf 49,5 Zähler und signalisiert damit nachlassende Geschäfte, in Frankreich liegt es bei 51,6 Punkten. In der Eurozone insgesamt fiel es um 3,0 auf 51,9 Zähler. "Das Wirtschaftswachstum der Währungsunion hat im August deutlich an Dynamik verloren", so das Fazit von Markit.

Steigende Infektionszahlen

Chefvolkswirt Chris Williamson erklärt sich das so: "Die Verschlechterung wurde größtenteils mit der Besorgnis über die wieder steigenden Infektionszahlen in Verbindung gebracht. Besonders die verbrauchernahen Unternehmen waren davon betroffen, und zwar vor allem in Spanien und Italien, wo besonders strikte Eindämmungsmaßnahmen in Kraft geblieben sind".

Die Wirtschaft im gesamten Euroraum war wegen der Krise im zweiten Quartal um 12,1 Prozent geschrumpft. Die deutsche Wirtschaft brach um 9,7 Prozent ein. Für das laufende Sommerquartal sagen Experten eine deutliche Erholung voraus.

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