AUA-Machtkampf: Das sind die Akteure
Beim Streit um den Kollektivvertrag für das Bordpersonal der Austrian Airlines (3.500 Beschäftigte) war auch am Donnerstag eine Lösung nicht in Sicht. „Es gibt Gespräche auf verschiedenen Ebenen, aber Verhandlungstermin gibt es keinen“, sagte AUA-Sprecherin Sophie Matkovits zum KURIER.
Diverse Gespräche bestätigte auch die Gewerkschaft. Am Angebot der Airline dürfte sich nichts geändert haben. Sie bietet nach 20. Verhandlungsrunden dem fliegenden Personal, darunter sind rund 900 Piloten, eine KV-Erhöhung von 18 Prozent an, davon acht Prozent heuer und jeweils weitere fünf Prozent für 2025 und 2026. Co-Piloten sollten zusätzlich bis zu zehn Prozent mehr erhalten.
Indes wollen der Bord-Betriebsrat und die Gewerkschaft Vida die Lücke zwischen den Gehältern bei der AUA und dem Mutterkonzern Lufthansa verkleinern. Laut Gewerkschaft verdienen die Lufthansa-Beschäftigten um bis zu 40 Prozent mehr. „Unterm Strich hat das AUA-Management jetzt ein Angebot vorgelegt, das zwar verbessert, dafür aber zeitlich gestreckt wurde“, sagte Vida-Luftfahrt-Chef Daniel Liebhart vor einigen Tagen. „Der Unterschied zum bisherigen Angebot ist nur minimal. Auch werden damit die Unterbezahlung und Ungleichbehandlung der österreichischen Beschäftigten im deutschen Lufthansa-Konzern im gleichen Ausmaß fortgesetzt.“
90 Prozent dagegen
Das Angebot der AUA wurde von dem gewerkschaftlich organisierten Kabinenpersonal bei einer Abstimmung mit einer Mehrheit von 90 Prozent abgelehnt. „Entgegen aller Vernunft hat die Gewerkschaft Vida erneut die Belegschaft dazu gebracht, einen für das Unternehmen AUA gerade noch tragbaren KV-Abschluss abzulehnen“, wetterten die Vertreter des Dachverbands Luftfahrt AI Austria. Je länger der KV-Streit dauert, desto größer ist der Schaden für die AUA. Weitere Streiks sind nicht ausgeschlossen.
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