Börse holt Global Player vor den Vorhang

Börse holt Global Player vor den Vorhang
In dem Index werden Firmen zusammengefasst, die 20 Prozent des Umsatzes außerhalb Europas machen.

Faserproduzent Lenzing, Kranbauer Palfinger oder Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann haben zumindest zwei Dinge gemeinsam, obwohl sie in ganz unterschiedlichen Branchen unterwegs sind: Sie notieren an der Wiener Börse. Und sie haben sich in Nischenbereichen an die Spitze des Weltmarktes hochgearbeitet. Die Wiener Börse widmet seit Beginn dieser Woche jenen, die sich im globalen Wettbewerb behaupten, einen eigenen Index – den „ATX Global Player“.

Im internationalen Vergleich hat Österreich bemerkenswert viele Weltmarktführer vorzuweisen. Laut einer Studie der Grazer Fachhochschule Campus 02 gibt es hierzulande 175 Unternehmen, die es in ihrer Branche an die Weltspitze gebracht haben. Allerdings kennt kaum jemand diese „Hidden Champions“. Bei den börsenotierten unter ihnen will die Wiener Börse das jetzt ändern. „Es bestand Interesse an einer neuen Variante des ATX, der die Performance der global agierenden Unternehmen stärker abbildet“, sagt Börse-Vorstand Michael Buhl.

Außerhalb Europas

Die Bedingungen, um im neuen Index zu landen: Das Unternehmen muss im Prime Market der Wiener Börse notieren und mindestens ein Fünftel seines Umsatzes außerhalb Europas erwirtschaften. Zum jetzigen Start besteht der ATX Global Player aus 15 Titeln. Die größten Mitspieler dabei sind Andritz und die voestalpine, die jeweils 19,4 Prozent Anteil am Index haben. Größere Anteile haben auch Lenzing, Schoeller-Bleckmann und RHI. Kein Unternehmen darf mehr als 20 Prozent Gewicht im neuen Index haben. Jeweils im September soll die Zusammensetzung überprüft werden.

Auf Treffen mit Investoren (Roadshows genannt) „beten wir immer gebetsmühlenartig, wie global die österreichischen Unternehmen aufgestellt sind“, sagt Erste-Group-Chefanalyst Friedrich Mostböck. Es könne daher nur positiv sein, wenn es einen dazu passenden Index gibt. Mostböck findet aber auch, dass die Orientierung vieler Unternehmen nach Osteuropa „nach wie vor super ist“. Dort gebe es mehr Wirtschaftswachstum und eine zum Teil deutlich geringere Verschuldung als in Westeuropa.

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