Österreichs erfolglose TV-Baustelle

"Die härtesten Jobs Österreichs", Sie haben den besten Job überhaupt ? Prominente. Und manch einer ist sich sicher ? richtige Arbeit kennen sie gar nicht. Das wird sich ändern. Denn Österreichs Promis lassen sich in ?Die härtesten Jobs Österreichs? auf ein gewagtes Experiment ein: sie tauschen ihr Luxus-Leben gegen kräfteraubende Arbeit. Drei Tage lang Knochenjobs statt Society-Partys. Dabei stoßen sie an ihre Grenzen und wollen es allen beweisen: unter anderem packen sie als Kanalarbeiter, Müllmann, Forstarbeiter, Höhen- oder Bergwerksarbeiter mit an. Hätten die Prominenten Chancen auf dem Arbeitsmarkt?Im Bild: Ex-Playmate Gitta Saxx kommt in der Großküche des LKH Graz ins Schwitzen. Hier ist der Reiskocher fast so groß wie ein Whirlpool, in dem sich Gitta sonst häufig rekelt. Die erste Aufgabe wartet: über 1400 Schnitzel müssen gebraten werden? Dem Neuling in der Großküche ist also sofort klar, dass sie es mit einem Knochenjob zu tun hat. Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Die neuen Sendungen retten den problematischen ORFeins-Mittwochabend nicht.

Dass die beiden großen ORF-Fernsehsender nur drei Prozent Marktanteil erreichen, kommt selten vor. Kinder- und Jugendsendungen am frühen Morgen und zu Mittag sind zum Beispiel so eine Schwachstelle. Oder Wiederholungen von Telenovelas mitten in der Nacht.

Um so bemerkenswerter, dass ORFeins jüngst im Abendprogramm so einen Wert zustande brachte: Nur 39.000 Zuschauer sahen den Kurzfilm „Void“ über den Fall Bakary J. Das ist schade, weil „Void“ ein Film ist, dem man mehr Publikum gewünscht hätte; bringt aber die Quotenprobleme des Öffentlich-Rechtlichen gut auf den Punkt. Das Sorgenkind Nummer eins ist der ORFeins-Mittwochabend, ebenjener Sendeplatz, auf dem „Void“ ausgestrahlt wurde.

Mäßiger Erfolg

Alles begann mit Umwälzungen bei den Fußballrechten: Der ORF verlor die „Champions League“, deren Spiele oft am Mittwoch stattfinden, an den Privatsender PULS 4 (der damit jetzt Spitzenquoten einfährt) und zeigt statt dessen die „Europa League“ am Donnerstag. Der frei gewordene Tag musste neu programmiert werden – bisher mit mäßigem Erfolg. Einzig das internationale Format „Undercover Boss“ erreichte gute Marktanteile (18 Prozent bei den 12-49-Jährigen). Die jüngst gestarteten Dokusoaps „Österreichs härteste Jobs“ und „Lebe deinen Traum“ kamen in den ersten beiden Wochen auf 14 bzw. zehn Prozent bei den 12-49-Jährigen, bei allen Sehern über zwölf Jahren auf zehn bzw. sieben.

Im Umfeld von Fernsehdirektorin Zechner gibt man sich mit den jüngsten Zahlen zufrieden: Gegen die Präsentation des neuen Papstes auf ORF 2 (13. März) sei eben schwer ankommen. Am vergangenen Mittwoch erreichten die beiden Sendungen allerdings auch nicht bessere Werte – ohne übermächtiges Gegenprogramm. Zechner will ihren Kurs jedenfalls „mit voller Power und Kreativität“ weiter verfolgen.

ZiB Magazin

Das neue „ZiB Magazin“ ist nach Ansicht der Fernsehdirektorin „stabil in der jüngeren Zielgruppe gelandet“ – mit durchschnittlich elf Prozent bei den 12-49-Jährigen. Besser als Dominic Heinzls „Chili“ im Vergleichszeitraum vor einem Jahr (neun Prozent), freuen sich die Macher. Jedoch: Heinzls Sendung wurde wegen Erfolglosigkeit eingestellt. Das „ZiB Magazin“ soll Zeit bekommen, um sich zu entwickeln.

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