Androsch: "Lange Kurzarbeit dämpft Produktion"

Androsch: "Lange Kurzarbeit dämpft Produktion"
Der Industrielle kritisiert das Arbeitszeitmodell der SPÖ und fordert ein Modernisierungsprogramm.

Für Hannes Androsch macht die Krise die Schwächen der Republik sichtbar. Ihm fehlen Antworten auf die notwendige Klimawende, die wirtschaftliche Krise oder die Migrationsfrage. In seinem Buch „Was jetzt zu tun ist“ skizziert er eine Aufgabenliste für die Politik.

KURIER: Herr Androsch, die Kurzarbeit wird von der Regierung als Erfolgsmodell gegen die Arbeitslosigkeit gefeiert. In Deutschland wächst bei den Wirtschaftsexperten die Kritik an der Kurzarbeit, wenn sie zu lange dauert. Ist es nun ein Erfolgsmodell, oder produziert die Kurzarbeit Zombieunternehmen?

Hannes Androsch: Zu lange Kurzarbeit dämpft die Produktion, die Beschäftigung und den Strukturwandel. Die Kurzarbeit in Deutschland war schon bei der Finanzkrise viel besser und großzügiger als bei uns. Jetzt schneiden Deutschland und die Schweiz bei diesem Instrument schon wieder besser ab.

Warum?

Weil sie rascher, gezielter und großzügiger ist und zeitlich begrenzter gehalten wird. Wir haben einen Wirrwarr an Vorschriften. Keiner kann heute mehr Lohnverrechnung machen. Viele Mitarbeiter, die für die Lohnverrechnung zuständig sind, werfen das Handtuch, weil sie diesen Druck mehr aushalten. Viele fürchten, dass die Finanzpolizei hohe Strafen verhängen wird, weil Fehler passiert sind.

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