Androsch: "Kreisky dreht sich im Grab um"

Kreisky, Androsch (1978)
30. Todestag von Bruno Kreisky: Ex-Finanzminister Hannes Androsch spannt den Bogen von Kreisky über Haider bis Rendi-Wagner und Doskozil

Ihr Verhältnis war spannend und spannungsgeladen. Bruno Kreisky und Hannes Androsch gingen ein Stück des Weges gemeinsam. Der KURIER besuchte Androsch in Altaussee und sprach mit ihm über die Ära Kreisky und die SPÖ von heute.

KURIER: Heuer ist es 50 Jahre her, dass Bruno Kreisky die erste SPÖ-Alleinregierung der Zweiten Republik gegründet hat, sein Todestag jährt sich am Mittwoch zum 30. Mal. Was bleibt vom Jahrhundertpolitiker?

Hannes Androsch: Kreisky war eine herausragende Persönlichkeit, die unser Land geprägt hat. 13 Jahre Regierungschef – fast durchgehend mit absoluter Mehrheit – ist mehr als außergewöhnlich. Geblieben ist, dass er und sein Team das Land bis heute geprägt haben. Unter Kreisky hat es einen enormen Aufstiegs- und Bildungsschub gegeben. Unser Land bräuchte einen solchen Aufbruch und Anschub auch heute.

Wenn man die „goldenen Jahre“ Revue passieren lässt, sticht der Gegensatz zur inhaltlich und personell ausgedünnten SPÖ heute umso deutlicher ins Auge. Muss man die Sozialdemokratie beerdigen und neu gründen?

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