Rendi-Wagner: "Man sollte Auslandsurlaubern kein schlechtes Gewissen machen"

Rendi-Wagner: "Man sollte Auslandsurlaubern kein schlechtes Gewissen machen"
Pamela Rendi-Wagner. Die SPÖ-Chefin kontert Doskozil. Sie fordert, dass Schulen im Herbst offen bleiben. Und warum sie Urlaub auf Zypern macht.

KURIER: Frau Rendi-Wagner, starten wir mal nicht mit einer Frage zu Corona: Die Doyenne der Innenpolitik, Anneliese Rohrer, meinte, dass alle Ministerinnen rücktrittsreif wären. Auch wenn Sie jetzt Oppositionschefin sind, kann Sie so ein Urteil als Ex-Frauenministerin freuen?

Pamela Rendi-Wagner: In dieser Liste ist mir vor allem ein Minister abgegangen, der jedenfalls mit seiner unterdurchschnittlichen Performance der letzten Monate aufgefallen ist: Das ist Gernot Blümel. Der Finanzminister hat immerhin sechs Nullen bei der Erstellung des Budgets vergessen. Die Wirtschaftshilfen kommen nicht an und er konnte auch kein aktuelles Budget 2020 erstellen.

Auch Ihre Politik wird von Parteigenossen reflexartig hart kritisiert. Hans Peter Doskozil nannte Ihren Arbeitszeitmodell-Vorschlag der Vier-Tage-Woche als „lächerlich“. Für Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke ist dieses Modell „nicht vorrangig“. Liegt es am Modell oder daran, dass eine Frau Parteichefin ist, warum die Kritik auch parteiintern nicht enden will?

Diese Diskussion führe ich, seit ich in die Politik gegangen bin. Frauen haben es, egal wo sie ins Berufsleben gehen, nicht leichter, sondern wahrscheinlich schwerer als Männer. Was die Vier-Tage-Woche und die beiden Wortmeldung betrifft, dazu sage ich nur eines: Es ist niemals lächerlich und muss immer vorrangig sein, um Arbeitsplätze zu kämpfen.

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