AMAG steigerte Umsatz und Gewinn dank Preiserhöhungen kräftig
Der oberösterreichische Aluminium-Konzern AMAG Austria Metall AG hat im Geschäftsjahr 2022 neue Höchstwerte bei Umsatz und Ergebniskennzahlen erzielt. Die Umsatzerlöse stiegen insbesondere aufgrund von Preiserhöhungen um 37 Prozent auf 1,727 Mrd. Euro und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde um 33 Prozent auf 247,1 Mio. Euro erhöht. Das Ergebnis nach Ertragsteuern lag mit 109,3 Mio. Euro (plus 69 Prozent) erstmals im dreistelligen Bereich.
Dividende unverändert
Der Vorstand und der Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung am 13. April 2023 eine Dividende in unveränderter Höhe von 1,50 Euro je Aktie vorschlagen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 86,1 Mio. Euro und das Eigenkapital erhöhte sich auf 710,3 Mio. Euro.
Der rund 2.200 Beschäftigte zählende Konzern mit Werken in Oberösterreich, Kanada und Deutschland geht weiterhin von einer guten Nachfrage nach Aluminium aus. Laut CRU (Commodity Research Unit) wird für 2023 ein Wachstum von Primäraluminium von 1,5 Prozent und von Aluminiumwalzprodukten von 3,3 Prozent prognostiziert. Da das aktuelle Wirtschaftsumfeld von großen Unsicherheiten geprägt sei, sei eine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2023 derzeit nicht möglich, sagte AMAG-Chef Gerald Mayer am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz in Wien.
Das energieintensive Primäraluminium für die Luftfahrt- oder Autoindustrie produziert die AMAG in Kanada. Dort sei Strom aus Wasserkraft gut verfügbar und das Unternehmen sei von den europäischen Entwicklungen unabhängig, sagte Mayer. Im oberösterreichischen Ranshofen komme man derzeit um Gas nicht herum, um Aluminium einzuschmelzen und weiterzuverarbeiten. "Wir werden noch für viele, viele Jahre Gas benötigen", räumte Mayer ein.
"Sicherheitspolster"
Der Gesamtenergiebedarf der AMAG-Gruppe liegt bei rund 2,5 Terawattstunden (TWh) pro Jahr, davon rund 0,8 TWh in Österreich. Als Sicherheitspolster hat sich das Unternehmen Erdgasvolumen für rund zwei Monate zur Einlagerung zugekauft. Für die Zukunft sieht der AMAG-Chef Potenzial in Wasserstoff, wobei man hier aus seiner Sicht noch viel Forschung benötige.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Aluminium-Konzern die Absatzmenge bei 442.000 Tonnen gegenüber 2021 stabil gehalten, im Geschäftszweig "Walzen" kam es aber aufgrund des eingetrübten Marktumfelds im zweiten Halbjahr 2022 zu einem Mengenrückgang von 4.400 Tonnen. Höhere Aluminiumpreise und Preisanpassungen bei den Produkten der AMAG sorgten jedoch in allen Segmenten für Umsatz- und Ergebnissteigerungen.
Die AMAG stellt Primäraluminium sowie Guss- und Walzprodukte aus Aluminium her, die in der Flugzeug-, Automobil-, Sportartikel-, Beleuchtungs-, Maschinenbau-, Bau- und Verpackungsindustrie eingesetzt werden. 2022 investierte das Unternehmen rund 75 Mio. Euro, gut 50 Mio. Euro davon in eine neue Anlage in Ranshofen.
Kommentare