Junge misstrauen der staatlichen Pension

Junge misstrauen der staatlichen Pension
Die Hälfte der jungen Österreicher glaubt nicht, dass sie eine staatliche Pension bekommen, ergibt eine Umfrage der Allianz-Versicherung.

Der Glaube ins staatliche Pensionssystem ist bei den jungen Österreichern schwer erschüttert: Nur jeder zweite der unter 30-Jährigen erwartet noch, dass er im Alter eine Pension vom Staat bekommt. Über alle Altersgruppen gerechnet ist es immerhin ein Drittel, das nicht mit einer staatlichen Pension rechnet, geht aus einer online-Umfrage der Marktforscher von marketmind research im Auftrag der Allianz-Versicherung hervor.

Umso verwunderlicher ist es für Andreas Csurda, Leiter der Lebensversicherung bei der Allianz Österreich, dass nur die Hälfte der Österreicher privat für das Alter vorsorgt. "Die Österreicher haben große Zweifel an der Nachhaltigkeit des staatlichen Pensionssystems. Die private Vorsorge aber führt ein Schattendasein", betont Csurda.

Aus der Umfrage geht auch klar hervor, dass die private Altersvorsorge natürlich eine Frage des Einkommens ist. 63 Prozent all jener, die mehr als 3.500 Euro netto im Monat verdienen, legen für die Pension Geld auf die Seite, aber nur 31 Prozent der Menschen, deren Lohn oder Gehalt unter 1.000 Euro liegt.

Lobbying

Seniorenvertreter üben harte Kritik an der Umfrage. Für Andreas Khol (ÖVP), Präsident des Seniorenbundes, zeigt die Studie, "dass die jahrelang hoch dotierte Lobbyingarbeit der Versicherungen ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Versicherungen verunsichern weiter." Die Politik müsse dieser Tendenz entgegenwirken.

Karl Blecha (SPÖ), Obmann des Pensionistenverbandes, forderte eine radikale Reform der privaten Altersvorsorge. Die Produkte seien zu teuer, intransparent und de facto ertraglos. Csurda kontert mit Fakten: Seit Jahren steigt die Zahl der Pensionisten, jene der Berufseinsteiger sinkt. Dem staatlichen Pensionssystem fehlen daher Einzahler, der Staatszuschuss muss steigen.

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