Al Jaber fordert Schadenersatz von Lufthansa

Al Jaber fordert Schadenersatz von Lufthansa
Saudisch-österreichischer Geschäftsmann sieht sich durch ein Urteil des Handelsgerichts gestärkt. Es geht um eine Causa aus dem Jahr 2008.

Der österreichisch-saudische Geschäftsmann Mohamed bin Issa al Jaber macht nach längerer Zeit wieder von sich reden. Er kündigt eine "milliardenschwere" Schadensersatzforderung gegen den AUA-Mutterkonzern Lufthansa an.

Er bezieht sich dabei auf ein angebliches Fehlverhalten der AUA 2007 bzw. 2008, dass er aus einem Urteil des Handelsgerichts Wiens vom 31. März 2023 herauslesen will. Wobei die Lufthansa nie Teil dieses Prozesses gewesen ist. 

Die AUA verweist auf ein nicht-rechtskräftiges Urteil der Gerichts und meinte zur APA: "Zu laufenden Verfahren geben wir grundsätzlich keine Auskunft."

Causa aus 2008

Umso auskunftsfreudiger ist der österreichisch-saudische Geschäftsmann. "Dem Urteil zufolge war Scheich Al Jaber infolge des klaren Fehlverhaltens der AUA berechtigt, von einem im April 2008 geschlossenen Beteiligungsvertrag zurückzutreten", teilte eine Beratungsagentur im Auftrag des Investors in einer Aussendung mit.

Al Jaber selbst hielt fest: "Das Urteil des Handelsgerichts Wien, das meine Position vollumfänglich bestätigt, ist eine große Erleichterung. Als österreichischer Staatsbürger bin ich stolz zu sehen, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat und das Urteil das Fehlverhalten von Austrian Airlines in den Jahren 2007 und 2008 aufzeigt.

Zuwenig transparent

Laut seinen Aussagen habe das Handelsgericht Wien festgestellt, dass AUA-Forderungen auf Schadenersatz unbegründet seien und die AUA nicht genug Transparenz über ihre wirtschaftliche Situation zeigte. Die AUA habe den Scheich "listig in die Irre geführt". Der Geschäftsbericht der AUA soll nicht korrekt gewesen sein.

Al Jaber hat schon so manchen juristischen Strauß in Österreich ausgefochten, etwa gegen die Bank Austria. Letztendlich ließ er im Jahr 2020 alle Klagen gegen die Bank fallen, beide Seiten sprachen von einer gütlichen Einigung. Im Jahr 2012 erklärte der österreichisch-saudische Geschäftsmann: "Ich möchte festhalten, dass meine Probleme in Österreich längst gelöst sind. Ich kann nicht umhin, zu sagen, dass hier aus unverständlichen Motiven ein kleiner Krieg gegen mich geführt wurde, den ich gewonnen habe. Bitte sprechen wir nicht mehr über diese Dinge."

Investor bei Backhausen

2012 hatte sich Al Jaber mit den Traditions-Textilbetrieb Backhausen überworfen, nachdem sein Einstieg dort gescheitert war. Probleme hatte er danach aber auch noch. Im Jahr 2016 stritt Al Jaber mit dem ehemalige Garagenbetreiber Johann Breiteneder vor Gericht um Forderungen rund um ein gescheitertes Projekt, im Palais Schwarzenberg ein Hotel zu errichten. Bei einem anderen Hotelprojekt war er hingegen erfolgreich: Al Jaber ist Eigentümer des Grand Hotel am Ring in Wien.

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