Al Jaber holt sich Backhausen

Al Jaber holt sich Backhausen
"Es geht nicht primär um den Profit": Der arabische Investor übernimmt die Mehrheit an der Wiener Textilfirma.

Wenn Investor Mohamed Al-Jaber bei einem österreichischen Traditionsunternehmen einsteigt, ist das Medieninteresse stets groß. So auch, als er am Donnerstagnachmittag als seine Motive für den Einstieg beim Wiener Textilunternehmen Backhausen erklärte.

Es gehe ihm primär um die Erhaltung eines Traditionsbetriebes und nicht um den Profit, beteuerte der arabische Investor mit österreichischem Pass. Bei der Beteiligung handle es sich um eine Mehrheitsbeteiligung. Alle Schulden des Unternehmens würden von Al-Jaber beglichen, zudem genügend Working Capital zur Verfügung gestellt, hieß es. Über die Investitionssumme wurde allerdings Stillschweigen vereinbart. Der Kapitalfluss solle in den nächsten Tagen abgeschlossen sein, beteuerte Al-Jaber. Die bisherigen "leichten Verzögerungen" bezeichnete Reinhard Backhausen, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Herbert in sechster Generation führt, als "im internationalen Investmentbusiness normal".

Hotelbesitzer

In der Vergangenheit hatte Al-Jaber die Nerven seiner Geschäftspartner immer wieder mit nicht eingehaltenen Zahlungsversprechen strapaziert. Backhausen gab sich am Donnerstag betont zuversichtlich. Man habe schon bei Lieferungen an Al-Jabers Grand Hotel an der Wiener Ringstraße gute Erfahrungen mit dem Investor gemacht.

Jetzt hoffen die Wiener, vom Netzwerk des Arabers zu profitieren, der weltweit 60 Luxushotels hat. "Es gibt viele Synergien", meint Reinhard Backhausen. Mit dem frischen Geld solle der Vertrieb ausgebaut werden. Die Wirtschaftskrise und die Konkurrenz aus Asien machen dem 1849 gegründeten Betrieb Probleme. Die Brüder Backhausen bekommen auch im Management Gesellschaft. Al Jabers 26-jährige Tochter Mashael und ein Manager des Investors steigen ins Management ein.

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