Nach Insolvenz: Ältestes Kinderschuhunternehmen Europas gerettet
"Das Unternehmen ist einer der führendsten und traditionsreichsten Hersteller von Kinderschuhen in Europa. Bereits seit dem Jahr 1893 werden Kinder- und Jugendschuhe unter der Marke „Richter“ produziert. Die Schuhe werden in Europa und in Asien hergestellt. Die Kernabsatzmärkte sind Deutschland, Österreich, Schweiz und Ungarn", heißt es von Creditreform.
Die Ferdinand Richter GmbH & Co KG hat Mitte November 2023 am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. "Die Insolvenzursachen lagen in den Auswirkungen der Covid-Pandemie, die zu langen Schließungen und einer Reduktion des Geschäftsvolumens führten. Dadurch wurde ein unerwarteter Finanzierungsbedarf notwendig, der mittels Überbrückungsfinanzierungen, der Unterstützung der Gesellschafter sowie staatlicher Förderungen gedeckt werden konnte. Schlussendlich sorgten aber eventuelle Rückforderungsansprüche bezüglich des gewährten Verlustersatzes für die Schieflage", heißt es weiter.
Unternehmen gerettet
Heute, Donnerstag, wurde am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz der Sanierungsplan von den Gläubigern angenommen. "Die Gläubiger haben bei der heutigen Sanierungsplantagsatzung mit großer Mehrheit der Sanierung zugestimmt", bestätigt Karl Quendler von Creditreform dem KURIER.
„Die Insolvenzgläubiger erhalten eine 20 prozentige Quote, davon 5 Proznet in bar, auszuschütten durch den Insolvenzverwalter binnen 14 Tagen ab rechtskräftiger Aufhebung des Sanierungsverfahrens, und die verbleibenden 15 Prozent in drei Raten, wovon 5 Prozent bis längstens 30.11.2024, weitere 5 Prozent bis längstens 31.05.2025 und die restlichen 5 Prozent bis längstens 30.11.2025 ausbezahlt werden.“
Im Verfahren wurden 93 Forderungen in Höhe von rund EUR 5,8 Mio. angemeldet. Davon wurden EUR 3 Mio. anerkannt und EUR 2,8 Mio. bestritten.
Kommentare