Addiko Bank will von Wien aus Südosteuropa erobern

Addiko Bank will von Wien aus Südosteuropa erobern
Die ehemalige Tochter der Hypo Alpe Adria ist mit neuen Eigentümern, Chef und Strategie auf Expansionskurs.

In Österreich ist die Addiko Bank eher ein unbeschriebenes Blatt. Dabei ist der Ursprung durchaus ein bekannter. Sie ging 2015 aus den Hypo-Südosteuropabanken hervor. Und dort ist sie auch weiterhin in fünf Ländern (Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Montenegro) stark präsent.

Insgesamt gibt es 155 Filialen, 2.634 Mitarbeiter betreuen rund 800.000 Kunden. Der im Mai des Vorjahres neu eingesetzte Geschäftsführer Herbert Juranek hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: „Wir wollen die führende Digitalbank in der Region werden.“

Gelingen soll dies durch Restrukturierung, Minimierung der Risikokosten sowie mit einer Neuausrichtung der Geschäfte: Zum einen durch den Fokus auf Konsumkredite für Privatkunden, zum anderen will Addiko künftig primär Klein- und Kleinstunternehmen servicieren. „Hier gibt es sehr gute Margen und Ertragschancen“, erklärt Juranek. „Dabei wollen wir nicht der günstigste Anbieter sein.“

Ein großflächiger Abbau von Filialen sei nicht geplant, nicht zuletzt aus regulatorischen Gründen. „Viele Kunden müssen in diesen Ländern für bestimmte Geschäftsabschlüsse Filialen aufsuchen.“ Eine Expansion in weitere Länder in der Region sei in einigen Jahren vorstellbar. Auch in Österreich selbst, wo Addiko bis jetzt nur Direktsparen anbietet.

Wiener Börse

Die Bank notiert seit 2019 an der Wiener Börse, wobei die Kursbewegungen überschaubar sind. „Wir haben sehr treue Aktionäre“, so Juranek – trotz eines Streubesitzes von 42 Prozent. Größte Aktionäre sind mit je rund 8-10 Prozent zwei Vermögensverwalter aus der Schweiz bzw. USA sowie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Mit ein Grund für die Treue der Aktionäre ist laut Juranek das Ziel, jährlich 60 Prozent des Gewinns auszuschütten.

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