911 Millionen Aktien - Porsche spielt beim Börsengang mit Mythos
Volkswagen nutzt den bevorstehenden Börsengang von Porsche zu einem werbewirksamen Fingerzeig auf das berühmteste Modell der Sportwagenschmiede mit Sitz in Stuttgart. In Anspielung auf den Autoklassiker Porsche 911 ist das Grundkapital der Porsche AG in 911 Millionen Aktien eingeteilt, wie es auf der Internetseite von Porsche zu der Emission heißt. Jeweils die Hälfte davon sind Vorzugs- und Stammaktien.
Bis zu 25 Prozent der stimmrechtslosen Vorzüge - also 12,5 Prozent des Grundkapitals - sollen bei Anlegern platziert werden. Darunter ist auch das an Volkswagen beteiligte Emirat Katar, das bereit ist, bis zu einem Fünftel der Emission zur zeichnen.
Hoher Marktwert zeichnet sich ab
Der Aufsichtsrat von Volkswagen soll zwei Insidern zufolge am Sonntagabend zusammenkommen. Einer der Eingeweihten sagte, das Gremium werde dann über die Bewertung der Porsche AG beraten und damit die Preisspanne festlegen, in der die Aktien angeboten werden sollen. Einem Insider zufolge könnte die Porsche AG beim Börsengang mit 70 bis 80 Milliarden Euro bewertet werden. Darauf deuteten die Äußerungen potenzieller institutioneller Investoren hin. Mit der Veröffentlichung der Preisspanne könnten auch weitere Ankerinvestoren neben Katar genannt werden. Weder Volkswagen noch Porsche äußerten sich dazu.
Unternehmens- und Bankenkreisen zufolge soll am Montag der Börsenprospekt veröffentlicht werden. Er muss vorher von der Wertpapieraufsicht genehmigt werden. Von diesem Zeitpunkt an können auch Privatanleger die Porsche-Aktien zeichnen. Ende September oder Anfang Oktober soll das Unternehmen sein Debüt an der Frankfurter Börse feiern.
Die Eigentümerfamilien Porsche und Piech, die über die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE) die Mehrheit am VW-Autokonzern halten, wollen zugleich 25 Prozent plus eine stimmberechtigte Stammaktie an der Porsche AG erwerben. Der Preis für die Stämme liegt um 7,5 Prozent über dem Ausgabepreis für die Vorzüge.
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