Porsche & Piech weiter an der Spitze der reichsten Österreicher

Red Bull-Chef Mateschitz wird den Abstieg im Ranking wohl verkraften
Zahl der Milliardäre von 46 auf 49 gestiegen. Mateschitz mit Abstand die reichste Einzelperson.

Das Vermögen der 100 reichsten Österreicher ist im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich geblieben. Wie schon 2021 besaßen diese gemeinsam rund 200 Mrd. Euro, geht aus einer aktuellen Analyse des trend hervor. Zurückzuführen sei die Stagnation unter anderem auf die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. An der Spitze der reichsten Österreicher rangieren weiter die Familien Porsche und Piech (41,6 Mrd. Euro) und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz (24,9 Mrd. Euro).

Porsche & Piech weiter an der Spitze der reichsten Österreicher

Anton Piech will 2024 seinen eigenen Sportwagen auf den Markt bringen. Seine Familie ist mit einem Vermögen von 41,6 Mrd. Euro jetzt schon die reichste in Österreich.

Da sich das Vermögen der VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piech aber auf Dutzende Personen aufteile, sei Mateschitz mit Abstand die reichste Einzelperson in Österreich. Im Vorjahr wurde dessen Vermögen noch auf 16,4 Mrd. Euro geschätzt. Der erneute Sprung lasse sich mit dem konstanten Wachstum und der hohen Profitabilität des Getränkeherstellers erklären.

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Elisabeth Schaeffler verdankt ihr Vermögen vor allem dem Continental-Konzern. Mit 6.4 Mrd. Euro liegt sie auf Platz 3.

Auf Platz drei landete wie im Vorjahr Elisabeth Schaeffler, die gemeinsam mit ihrem Sohn Georg Continental-Großaktionärin ist und ein Vermögen von 6,4 Mrd. Euro besitzt. Das Vermögen Schaefflers, das auf Anteile an den beiden Automobilzulieferern Contintental und Schaeffler gründet, reduzierte sich infolge von Lieferkettenproblemen und gestiegenen Energiekosten jedoch um rund 3 Mrd. Euro, schreibt der "trend".

Rene Benko

Self-Made-Milliardär Rene Benko ist mit seinen 4,9 Mrd. Euro auf Platz 6.

Auf Platz 4 (5,4 Mrd. Euro) folgte die Familie Wlaschek, die Nachfolgen des 2015 verstorbenen Milliardärs und einstigen Billa-Gründers Karl Wlaschek. Den fünften Rang belegte der Wiener Immobilienunternehmer Georg Stumpf (5 Mrd. Euro). Unverändert auf Platz 6 lag der Immobilien-Investor Rene Benko mit einem Vermögen von 4,9 Mrd. Euro. Weiter abgerutscht ist Novomatic-Gründer Johann Graf, der im Vorjahr den fünften Platz belegte und sich nun auf Rang 7 in der Liste einreiht.

Unter den österreichischen Start-up-Gründern, deren Unternehmen mittlerweile Unicorn-Status besitzen, also mit über einer Milliarde Euro bewertet sind, lagen Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal von N26 mit einen Privatvermögen von jeweils 800 Mio. Euro vorne (Platz 58 im Gesamtranking). Die Bitpanda-Gründer Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer (Platz 83) kamen jeweils auf 400 Mio. Euro. Die Plattform hatte im vergangenen Jahr den Einhorn-Status erreicht, kämpfte zuletzt aber mit den Einbrüchen am Kryptomarkt. Ebenfalls in den Top-100 scheinen die GoStudent-Gründer Gregor Müller und Felix Ohswald mit einem Vermögen von je 250 Mio. Euro auf.

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Gregor Müller und Felix Ohswald machten Nachhilfe zum Millionenbusiness.

Insgesamt zählte der "trend" 49 Milliardäre in Österreich, um 3 mehr als 2021. Die Vermögenskonzentration dürfte in Österreich dadurch weiter steigen. Derzeit besitzen 400 Superreiche rund ein Drittel des Finanzvermögens in Österreich, so der "trend" unter Bezugnahme auf den rezenten "Global Wealth Report". Die Ungleichheit sei dabei deutlich stärker ausgeprägt als in anderen Ländern.

Mit Empörung reagierten die Arbeiterkammer (AK) und der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) auf die Reichenliste. Es brauche angesichts der hohen Inflation und der steigenden Zahl an Milliardären dringend eine Steuererhöhung für Superreiche. "Auch wenn die Regierung diese Steuer derzeit nicht einführen will, lassen wir uns nicht bremsen. Wir werden weiterhin eine laute Stimme für höhere Steuern für sehr Reiche sein", sagte AK-Präsidentin Renate Anderl in einer Aussendung.

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