Warum parfümierte Produkte so gefährlich sind

Duftendes ist nicht immer dufte.
Einer australischen Studie zufolge können parfümierte Produkte wie Handcremes, Lufterfrischer, Hygieneprodukte oder Parfum an sich eine ganze Reihe allergischer Reaktionen hervorrufen.

Für die Untersuchung wurden knapp 1.100 Personen mittels Fragebogen befragt. Die Studienteilnehmer gaben dabei an, wie oft sie im Alltag mit parfümierten Produkten in Kontakt kommen. Auch jegliche Reaktionen auf derartige Produkte, beispielsweise Husten, Ausschlag, Übelkeit oder allgemeine Abneigung gegen den Geruch des Produktes wurden abgefragt.

Es zeigte sich, dass empfindliche Reaktionen auf mit Duftstoffen versehene Produkte nicht nur häufig sondern mitunter auch in gravierender Form auftreten. Ein Drittel der Befragten gab an, dass parfümierte Produkte bei ihnen ein oder mehrere Gesundheitsprobleme hervorrufen – und zwar sowohl bei der Anwendung am eigenen Körper als auch durch indirekten Kontakt in öffentlichen Räumen.

Am häufigsten wurde von Atemwegsproblem wie Husten oder Kurzatmigkeit berichtet. Fast 17 Prozent der Befragten gaben dies an. 14 Prozent berichteten von Irritationen der Schleimhäute (tränende Augen, etc.), zehn Prozent gaben an Migräne zu bekommen, 9,5 Prozent haben mit Hautproblemen wie Ausschlägen, Rötungen oder Juckreiz zu kämpfen. Weitere Symptome sind Asthma und Magenprobleme. Fünf Prozent der Befragten berichteten sogar von neurologischen Symptomen wie Schwindel, 4,1 Prozent gaben Konzentrationsprobleme oder Gedächtnisstörungen als Folgesymptome an.

Potenziell gefährlich

"Basierend auf den Ergebnissen ist klar, dass die gesundheitlichen Auswirkungen einer Überempfindlichkeit auf Duftstoffe unmittelbar auftreten, gravierend sein und einen Menschen potenziell außer Gefecht setzen kann", so Anne Steinemann, Studienautorin und Professorin an der Universität von Melbourne.

Steinemanns frühere Studien, darunter eine aus dem Jahr 2008, hatten bereits ergeben, dass Lufterfrischer deutliche Nebenwirkungen beim Menschen verursachen.

Steinemanns Rat: Raumsprays und Duftbäumchen (zumindest in privaten Räumlichkeiten) meiden. Stattdessen sollte man regelmäßig lüften. Lufterfrischer würden ohnehin die Qualität der Raumluft nicht verbessern. Zudem sollte man auf chemische Reinigungsmittel verzichten und stattdessen auf natürliche zurückgreifen (eine Liste natürlicher Bakterienkil­ler im Haushalt finden Sie hier).

Hält man sich mit anderen in Räumen auf (beispielsweise am Arbeitsplatz), sollte man Steinemann zufolge auf das eigene Empfinden aufmerksam machen. Wenn es die eigene Gesundheit und die Produktivität am Arbeitsplatz bedroht, sollte man niemals schweigen, so Steinemann.

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