Übergewicht: Jedes Extra-Kilo verkürzt das Leben

Bereits im ersten Lockdown führte Bewegungsmangel zu einer Gewichtszunahme bei vielen Menschen.
Britische Forscher rechnen in einer neuen Studie vor, dass jedes Extra-Kilo die Lebenserwartung um zwei Monate verkürzt.

Pro Kilo, das man zu viel auf die Waage bringt, verkürzt sich das Leben im Schnitt um zwei Monate. Das geht aus einer Untersuchung der University of Edinburgh hervor. Neben einem gesunden Figurbewusstsein wirken sich auch eine lange Bildungskarriere und der Verzicht aufs Rauchen positiv auf die Lebenserwartung aus. Wer ein hohes Alter erreichen möchte, sollte auch seinen Körperfettanteil möglichst niedrig halten.

Übergewicht ähnlich gefährlich wie Rauchen

Im Zuge der Erhebung analysierten die Wissenschafter das Erbgut von über 600.000 Menschen. Auch ein Abgleich mit der Lebenserwartung der Eltern fand statt. So konnte der Einfluss bestimmter Gene auf die Lebenserwartung ermittelt werden. Neben Fettleibigkeit konnte auch das Rauchen mit einer beträchtlichen Verkürzung der Lebenszeit in Verbindung gebracht werden. Wer ein Leben lang eine Schachtel Zigaretten pro Tag raucht, reduziert seine Lebenserwartung durchschnittlich um sieben Jahre. Gibt man das Rauchen auf, kann sich dieser Effekt jedoch wieder verflüchtigen. Selbst ehemals starke Raucher können dann so lange leben wie Nichtraucher.

Erst vergangenes Jahr konnte ein internationales Forscherteam durch die Analyse von Patientendaten von 10,6 Millionen Menschen belegen, dass überschüssige Kilos Menschen deutlich eher sterben lassen. Für Menschen mit mäßigem Übergewicht verkürze sich die Lebenserwartung um ein Jahr, stark übergewichtige Menschen verlören sogar zehn Jahre, heißt es in der Studie, die im Fachblatt The Lancet veröffentlicht wurde.

Jeder dritte Mensch ist übergewichtig

Alarmierend sind derartige Erkenntnisse im Kontext global steigender Übergewichtsraten. Weltweit sind mehr als zwei Milliarden Menschen übergewichtig oder gar fettleibig, berichteten Forscher des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) in Seattle kürzlich. Die Studie zeigt auch, dass der Anteil Fettleibiger an der Weltbevölkerung rasch gestiegen ist – vor allem unter Kindern. Demnach hat sich der Prozentsatz Fettleibiger von 1980 bis 2015 in mehr als 70 Ländern verdoppelt, in den meisten anderen Staaten sei er stetig nach oben gegangen (mehr dazu hier).

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