Stressfaktor Trump: Psychologen raten Medien zu meiden

Trump stresst die Menschen.
Laut einer aktuellen Studie des US-Fachverbands für Psychologie wirkt sich Trumps Präsidentschaft negativ auf das Stresslevel der Bevölkerung aus.

Eine Studie, die am Mittwoch von der American Psychological Association (APA) veröffentlicht wurde, gibt Experten zu denken. Die Untersuchung, die auf einer Befragung von über 1.000 Menschen über 18 Jahren zwischen dem 4. und 19. Jänner beruht, belegt, dass die Zahl der unter Stress leidenden Amerikaner nach Donald Trumps Wahlsieg gestiegen ist.

Stressfaktor Trump: Psychologen raten Medien zu meiden
U.S. President Donald Trump announces his new National Security Adviser Army Lt. Gen. H.R. McMaster (L) at his Mar-a-Lago estate in Palm Beach, Florida U.S. February 20, 2017. REUTERS/Kevin Lamarque

Politik als Stressfaktor

57 Prozent der Amerikaner empfinden das derzeitige politische Klima als Stressfaktor. Im August dieses Jahres (3.000 Befragte) waren es noch 52 Prozent. Die Befragten gaben auch an sich generell gestresster zu fühlen. Im Vergleich zum August stieg das individuelle Stresslevel der Bevölkerung im Schnitt von 4,88 auf 5,1 Punkte (auf einer Skala von eins bis zehn). Das ist der stärkste Anstieg in dieser Befragungskategorie seit die APA 2007 begann Befragungen zu Stress durchzuführen.

Spannendes zeigte sich hinsichtlich der politischen Gesinnung. Während 72 Prozent der befragten Demokraten angaben, dass das Wahlergebnis sie stressen würde, stimmten dem (immerhin) 26 Prozent der Republikaner zu. Auch Trumps vermeintliche Wähler sind alles andere als sorgenfrei: 59 Prozent gaben an, von Gedanken über die Zukunft des Landes gestresst zu sein. 76 Prozent der Demokraten sagten selbiges.

Medienkonsum einschränken

"Für viele verursacht der Machtwechsel und die Geschwindigkeit der Veränderung Unsicherheit und Stress, und dieser Stress kann gesundheitliche Folgen haben", betont Katherine Nordal, Mitglied der APA, in einem offiziellen Statement. Wenn man die Berichterstattung über politische Vorgänge im Land als Stressfaktor empfindet, solle man den Medienkonsum einschränken, rät Nordal weiter. "Lesen Sie genug, um informiert zu sein, aber planen Sie dann andere Aktivitäten ein, damit sie eine Pause von den Themen und dem Stress, den diese bedingen, bekommen."

Nicht jeder Stress ist gesundheitsschädigend. Damit Stress keine Schäden anrichtet, muss auf jede Stressphase eine Erholungsphase folgen. Wird Stress zur Dauerbelastung, können Leistungsabfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Kopf- und Rückenschmerzen, Magengeschwüre, ein geschwächtes Immunsystem, Zyklusstörungen oder gar Unfruchtbarkeit die Folge sein.

Nicht nur auf das Stressempfinden der Amerikaner hatte Trumps Wahlsieg einen spürbaren Einfluss. Nach der Wahl im November des vergangenen Jahres verzeichneten auch Notfalltelefone einen deutlichen Anruferanstieg (mehr dazu hier).

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