Pestizide: Wie wäscht man Obst richtig?

Symbolbild
Was entfernt Schadstoffe zuverlässig von Obst und Gemüse? US-Forscher haben es herausgefunden.

Im Jahr 2014 konnte die Arbeiterkammer in drei von vier untersuchten Obst- und Gemüseproben Schädlingsbekämpfungsmittel nachweisen. Die gute Nachricht: Keines der gekauften Lebensmittel überschritt die gesetzlichen Grenzwerte. Dennoch riet AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic im Zuge der Veröffentlichung der Untersuchung: "Wer Pestizide vermeiden will, sollte eher zu Bioprodukten greifen. Um sicher zu gehen, sollte Obst und Gemüse vor dem Essen gut abgewaschen werden."

Backnatron gegen Schadstoffe auf der Schale

Doch wie wäscht man Obst und Gemüse vor dem Verzehr eigentlich richtig? Dieser Frage hat sich nun ein wissenschaftliches Team rund um Lili He vom US-amerikanischen Department of Food Science der University of Massachusetts gewidmet. Das berichtet unter anderem CNN. Ihre Obstspülstudie veröffentlichte sie im Journal of Agricultural and Food Chemistry.

Die darin vorgestellte Erkenntnis: Am effektivsten entfernte herkömmliches Backnatron die Schadstoffe von der Schale der Äpfel, die für die Studie als Testfrüchte herangezogen wurden. Das Hausmittel wirkte besser als eine in den USA zur industriellen Reinigung bewährte Bleichlösung. Das Backnatron entfernte die Rückstände des Insektizids Phosmet, das zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird, und dem Fungizid Thiabendazol zuverlässig von der Schale. Grund dafür sei, dass das Backnatron die Pestizide schneller abbaut.

Das Eintauchen der Äpfel in die Natronlauge für einen Zeitraum von nur zwei Minuten entfernte mehr Pestizide als ein Einweichen von zwei Minuten in der Bleichlösung. Es war außerdem auch effektiver als zwei Minuten abwaschen unter fließendem Leitungswasser. Trotzdem dauerte es ganze 12 bis 15 Minuten in der Lösung aus Backpulver, bis die Pestizide vollständig entfernt waren. Bei Tests mit Bleichmittel zeigte sich, dass dieses primär Bakterien von der Schale entfernte. Bei den Schadstoffen konnte es nicht mit Backnatron mithalten.

Um den Effekt zuhause zu erzielen, muss man He zufolge lediglich eine Teelöffel Backnatron in zwei Tassen Wasser auflösen und den Apfel damit einreiben. Die Früchte sollten dann noch einmal vor dem Verzehr mit Leitungswasser abgespült werden, raten die Wissenschaftler.

Wem die Schadstoffe dennoch Sorgen bereiten, der müsse den Apfel schälen, betonen die Forscher. Das sei immer noch der effektivste Weg – auch wenn dabei die Nährstoffe in der Schale verloren gehen.

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