So ungewöhnlich ist die Ernährung von Tom Brady
Fünf Mal hat er mit den New England Patriots den Super Bowl gewonnen: Quarterback Tom Brady ist einer der erfolgreichsten American-Football-Spieler aller Zeiten. Und auch einer der geschäftstüchtigsten: Seine Firma TB12 bietet nicht nur Merchandise-Produkte, sondern auch Trainingspläne und Sportlernahrung an. Vor kurzem erschien jetzt in den USA Bradys erstes Buch: "The TB12 Method: How to Achieve a Lifetime of Sustained Peak Performance" - also wie man ein Leben lang zu Höchstleistungen fähig bleibt.
Ein zentraler Punkt dabei: Seine Ernährung. US-Medien berichteten im Detail, was er an einem "durchschnittlichen Tag" so alles zu sich nimmt - Festes und Flüssiges.
Der Tagesplan
- Nach dem Aufstehen (um 6 Uhr) trinkt er "sofort" einen guten halben Liter Wasser, versetzt mit Elektrolyten. Natürlich nicht irgendwelche, sondern "TB12 Elektrolyte", mit 72 Mineralstoffen, die aus Meerwasser extrahiert wurden.
- Insgesamt trinkt er 20 bis 25 Gläser Wasser (zu je einem Viertelliter) am Tag, nach manchen Medienberichten sogar bis zu 37 - alle mit dem Elektrolytkonzentrat seiner Firma.
- Nach dem Duschen gibt es einen Smoothie: "Üblicherweise mit Heidelbeeren, Bananen, Nüssen und Samen - er hat einen hohen Nährstoffgehalt, viel Fett, viel Eiweiß, viele Kalorien."
- Danach geht es zum Workout, wobei hier seine "20-Minuten-Regel" zum Einsatz kommt: Alle 20 Minuten trinkt er Wasser mit - natürlich - Elektrolyten.
- Am Ende des Workouts gibt es einen Proteinshake mit Mandelmilch, einem Löffel seines firmeneigenen TB12-Proteinpulvers und - was sonst - Elektrolyten. "Jeden Tag komme ich auf drei oder vier Löffel Proteinpulver - ich habe nie zu wenig Protein."
- Um elf Uhr wird gesnackt, was sonst außer den firmeneigenen Snackriegeln. Etwa den "Blueberry Crunch", den "Amazon Crunch" ("eine Kombination der besten Sachen, die der Regenwald zu bieten hat"), "Cacao Goji Energy" oder "Dark Cocoa Coconut". "Lange Zeiten ohne Snacking gibt es bei mir nie", schreibt Brady. "Es ist kein Zufall, dass Brady 50-Dollar-Packungen seiner eigenen Riegel (zwölf Stück, Anm.) verkauft", schreibt The Boston Globe.
- Zu Mittag isst er oft Fisch "immer mit viel Gemüse". Wobei Brady ein Verfechter von Trennkost ist: Er vermeidet es, gleichzeitig eiweißhaltige (Fisch, Fleisch, Milchprodukte) und kohlenhydrathaltige Lebensmittel (z.B. Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis, zuckerhältige Produkte) zu essen. Damit will er der "Übersäuerung" des Körpers entgegenwirken - eine Theorie, die von vielen Experten aber als "wissenschaftlich nicht haltbar" bezeichnet wird.
- Er versucht aber generell, wie er schreibt, "übersäuernde Lebensmittel" zu begrenzen - weißen Reis, Brot oder auch Joghurt. Die dürfen maximal 20 Prozent seiner Gesamtnahrungsmenge ausmachen. Auch "Nachtschattengewächse" - etwa Paradeiser, Erdäpfel und Auberginen - meidet er.
- Zwischen 14 und 17 Uhr wird wieder gesnackt - ein Proteinshake, Proteinriegel oder auch Früchte wie Äpfel oder Weintrauben.
- Abendessen gibt es bereits um sechs, "sehr nährstoffreich mit viel Gemüse". Dazu gelegentlich einen Becher kräftige Rindssuppe - es ist ein Trend in den USA, einen "cup of bone broth" zu sich zu nehmen, wie es Brady tut.
- Alkohol gibt es "selten", eine Nachspeise ebenfalls. "Kein Dessert, zumindest nicht an einem durchschnittlichen Tag."
Seine Ernährungsform macht Brady im Übrigen zufrieden: "Ich liebe es, wie und was ich esse, und ich habe nie das Gefühl, dass ich etwas vermisse."
Umstritten
Allerdings: Seine Ernährungsform ist umstritten und hat auch kritische Reaktionen hervorgerufen: Etwa seine Darstellung, dass Paradeiser oder Auberginen zu einer "Übersäuerung" des Körpers beitragen würden. Besonders heftig wird die extrem hohe Flüssigkeitsaufnahme diskutiert, die deutlich über allen Empfehlungen liegt. Das österreichische Gesundheitsministerium etwa empfiehlt eine Mindestmenge von eineinhalb Litern pro Tag und kommt für einen durchschnittlichen Erwachsenen auf einen groben Richtwert von 2,5 Litern täglich.
Und auch für sein Ziel, mit seinen Trainingsmethoden die Muskeln "biegsam" zu machen, gibt es keinerlei wissenschaftliche Grundlage. Kein Wunder also, dass Brady auch mit dem einen oder anderen spöttischen Kommentar in US-Medien umgehen musste. In Forbes etwa hieß es: "Wenn Sie wie Tom Brady werden wollen, dann machen Sie sich dazu bereit, auf die Toilette zu gehen."
Übrigens: Ob sich die Kinder, die Brady mit Model Gisele Bündchen hat, auch schon so ernähren müssen, ist nicht bekannt.
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