Was bei Michael Phelps so auf den Teller kommt

Eine gewisse Größe müssen die Phelps-Portionen nach wie vor haben
Fast nur Pizza und Spaghetti waren es 2008 - heute gibt es auch Huhn und Mexikanisches.

"Ich bin kein Spaghetti-Fan" - das sagte dieser Tage ausgerechnet jener Mann, der in den vergangenen 20 Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit auch beim Essen Rekorde gebrochen hat: US-Schwimmer-Star Michael Phelps. Ernährungsmäßige Schlagzeilen machte er erstmals 2008, als er erklärte, täglich bis zu 12.000 Kilokalorien zu sich zu nehmen - vor allem Unmengen an Pizza und Pasta.

Damals kursierte Speisepläne, die als durchschnittliches Phelps-Frühstück Folgendes angaben:

Drei Sandwiches mit drei Spiegeleiern, drei Schoko-Palatschinken, ein Omelett aus fünf Eiern, drei Scheiben Toast und eine Schüssel Porridge. Mittags und abends gab es angeblich 500 Gramm Pasta, Pizza, Schinken-Käse-Toasts und jede Menge Energy-Drinks. Ohne Pasta geht es natürlich auch heute nicht, wie dieses aktuelle Foto mit Michael Phelps und seinem Teamkollegen Ryan Lochte (re.) aus Rio zeigt:

Bereits 2008 erklärten Ernährungsexperten, eine Aufnahme von 12.000 Kalorien pro Tag sei praktisch unmöglich - denn um diese Mengen zu vertilgen, müsste Phelps den ganzen Tag lang nichts anderes tun als zu essen. Wobei er 2008 ja selbst von sich sage: "Essen, schlafen und schwimmen - das ist alles, was ich kann."

"Ein Mythos"

Doch 2012 gestand er erstmals ein, dass diese enorme Kalorienmenge nur ein Mythos sei. Allerdings gehen Experten davon aus, dass er in Wettkampfzeiten täglich zumindest 6000 Kalorien täglich zu sich nehmen muss - rund das Dreifache jener Energiemenge, die ein Durchschnittsmann pro Tag benötigt.

Nacn dem Sieg der US-Staffel über 4 x 100 Meter Kraul verdrückte er gleich ein halbes Kilogramm Spaghetti - "ich musste mich dazu zwingen", sagte er in einem Interview. Phelps nimmt vor einem Wettkampf oder Training große Mengen an Kohlenhydraten zu sich - und füllt die Speicher danach innerhalb einer halben Stunde wieder auf. In Trainings- und Wettkampfzeiten sind 500 Gram Spaghetti für ihn immer noch eine Standardportion, schließlich benötigt er da bis zu 1000 Kalorien pro belastungsintensiver Stunde.Und so ist auch ein Lushburger, ein US-amerikanischer "Premium-Burger", bei Phelps nicht gerade klein:

Und auch Teamkollegen Ryan Lochte gehen Herz und Magen auf, wenn ihm Unmengen an Kohlenhydraten und tierischem Eiweiß nur so entgegenlachen:

Dennoch, die Ernährung von Michael Phelps hat sich offenbar gewandelt - und ist nicht mehr so Pizza- und Spaghetti-lastig wie früher. In Interviews (etwa für Men's Health) betonte er, heute weniger zu essen, dafür aber mehr auf protein- und nährstoffreiche Lebensmittel zu achten, und nicht einfach nur "Tonnen an Kalorien" in sich hineinzuschaufeln.

Im Mai stellte er ein halbstündiges Video auf Facebook (siehe unten), in dem er locker (stellenweise etwas langatmig) vor sich hinplaudert. "Ich nehme nicht so viele Kalorien zu mir", sagt er darin. "Ich esse wirklich nur das, was ich brauche" - allerdings ohne genau zu sagen, was und wie viel er wirklich braucht.

"Ich liebe mexikanische Küche"

Er erwähnt gegrilltes Huhn und mexikanische Küche - "ich liebe mexikanische Küche, meine Verlobte kennt viele hervorragende Rezepte". Etliche davon hätten sie schon ausprobiert.

"Mein Favorit am Grill?" sagt er während des Videos als Antwort auf eine Online-Anfrage: "Eigentlich alles. Hamburger, Hot Dogs sind gut, aber auch Steak oder Huhn." Huhn - eine relativ fettarme Proteinquelle - erwähnt er gleich mehrmals. An dem Tag der Aufnahme wird ebenfalls Huhn gegrillt: "Wir lieben es zu grillen."

Seine Mitbewohnerin und Langzeit-Trainingspartnerin Allison Schmitt bereitet in dem Video im Hintergrund einen Gurten-Tomaten-Spargel-Salat zu. Wobei die beiden die Frage an die Internet-Community richten, ob der Spargel roh oder nicht doch eher (leicht) gekocht in den Salat geschnipselt werden sollte:

https://www.facebook.com/plugins/video.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fmichaelphelps%2Fvideos%2Fvb.8938856246%2F10153694800921247%2F%3Ftype%3D3&show_text=0&width=620 620" 400 no {"allowfullscreen":"allowfullscreen","allowtransparency":"allowtransparency","frameborder":"0","style":"border:none;overflow:hidden"} Kürzeres Training

Wieso Michael Phelps jetzt offenbar tatsächlich mit weniger Kalorien als noch 2008 in Peking auskommt, könnte mehrere Gründe haben, schreibt die Washington Post.

Damals habe er bis zu sechs Stunden am Tag trainiert, vor den Olympischen Spielen in Rio seien es "nur" mehr zwei bis vier Stunden gewesen - das sagt Phelps auch selbst in dem Video. Als 31-jähriger habe er einen langsameren Stoffwechsel wie als damals 23-jähriger, so die Washington Post. Und er wähle die Speisen auch gezielter aus als früher.

Und in einem Interview mit dem Details Magazine meinte Phelps: "Um meine Ernährung wird so viel Aufhebens gemacht. Aber sie ist nicht so verrückt."

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