Darum bleibt künftig kein Rest im Shampoo

Rückstände in der Shampooflasche sind meist hartnäckig.
Nie wieder verschwendete Reste in der Shampooflasche? Eine neuartige Beschichtung soll es möglich machen.

Eine Shampoo-, Seifen oder Duschgelflasche vollkommen zu leeren grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit. Da hilft kein Drücken und kein Schütteln. Eine neuartige Beschichtung soll dieses Dilemma nun lösen. Denn: Nano-Teilchen sollen Produktrückständen den Kampf ansagen.

Gefinkelte Technik, große Nachfrage

Durch mikroskopisch kleine, Y-förmige Strukturen auf der Innenwand würden die seifigen Flüssigkeiten über die so entstehenden kleinen, luftgefüllten Taschen gleiten, sodass sie nicht mit der Flaschenwand in Kontakt kämen. Das geht laut der Zeitung Die Welt aus einem Journal-Artikel der Fachzeitschrift Philosophical Transactions der britischen Royal Society hervor.

"Wir alle mühen uns daheim mit Shampooflaschen", sagt Bharat Bhushan von der Ohio State University in Columbus, der mit seinem Team der Lösung des allbekannten Problems verschrieben hat. "Um die letzten Tropfen herauszubekommen, stelle ich sie auf den Kopf, und meine Frau lässt etwas Wasser in die Flasche laufen und kämpft eine Weile lang, und dann geben wir auf und werfen sie weg."

Der neue Ansatz würde den Entwicklern zufolge nicht nur den Massen an Produktrückständen im Müll, sondern auch dem alltäglichen Frust den Garaus machen. Bedarf dafür bestünde allemal. Immerhin sind nicht nur Shampoobehälter, sondern auch alle Flasche für Duschbad, Spülmittel, Seife und Co. betroffen.

Spezialprodukt "Seife"

Während derartige Beschichtungen in der Lebensmittelindustrie quasi bereits gang und gäbe sind, macht die spezifische chemische Zusammensetzung von Seifenprodukten eine Umsetzung in Analogie schwierig. Die in ihnen enthaltenen Tenside verfügen über eine geringe Oberflächenspannung. Die Moleküle haften deshalb weniger gut zusammen und halten sich deshalb so hartnäckig in den Flaschen.

Aus Siliziumdioxid- und Quarz-Nanopartikeln bestehenden Strukturen an der Flascheninnenseite sollen dies nun lösen. Ein Patent haben die Forscher bereits angemeldet.

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