Dutzende KFOR-Soldaten im Kosovo verletzt, Drohnen auf Kiew und Moskau, mildes Terrorurteil in Wien

Zu Pfingsten eskalieren die Konflikte in Ex-Jugoslawien und der Ukraine. Ein Waffenlieferant kommt glimpflich davon.

Kosovo

Es war Randale auf Ansage, und doch waren die NATO-geführten Schutztruppen überrascht von der Brutalität, mit der serbische Nationalisten versucht haben am Wochenende den Einzug der neuen Bürgermeister in vier kosovarische Gemeindeämter zu verhindern. Vorausgegangen war da eine Wahl, die die Serbische Bevölkerungsmehrheit dort boykottiert hat, und der kosovarische Premier Albin Kuti - gegen den Rat der EU und der USA - Fakten schaffen wollte.
Bilanz: Dutzende verletzte italienische und ungarische Soldaten auf der einen, über 50 serbische Demonstranten auf der anderen Seite.

 

Der Konflikt dort dauert schon 15 Jahre, seit der Kosovo Unabhängig geworden ist anerkennen das die Serben hier ebenso wenig, wie Belgrad die ganze Unabhängigkeit der ehemals jugoslawischen Teilrepublik. Österreich ist auch mit 273 Soldatinnen und Soldaten im Kosovo. Sie sind nicht verletzt worden und beobachten jetzt laut Verteidigungsministerium unter verstärkten Schutzmaßnahmen die Lage.

Ukraine

In der Nacht konzentrieren sich massive russische Angriffe auf die Hauptstadt Kiew und dessen Umgebung, die meisten Drohnen und Raketen will die Verteidigung dort abgeschossen haben. Bei einem Treffer auf ein Wohnhaus soll aber mindestens ein Mensch getötet worden sein.

 

Am Montag hat es auch Tagsüber Luftalarm und Explosionen gegeben, hier flüchten Kinder nach einer Detonation. Auf anderen Aufnahmen einer Überwachungskamera sieht man den brennenden Teil einer Rakete mitten in den Berufsverkehr fallen – verletzt wurde hier aber scheinbar niemand.  

Keine schwereren Schäden melden aber auch die russischen Behörden nach einem mutmaßlich ukrainischen Drohnenangriff auf ein Gebäude in Moskau.

Beide Seiten werfen einander am Dienstag „Terror“ vor.

Wien

Terror ist das Stichwort zum Prozess, der heute im Wiener Landesgericht nur 40 Minuten gedauert hat.

Angeklagt war der Waffenlieferant jenes Attentäters, der am Vorabend des Lockdowns im November 2020 vier Menschen erschossen hat. Der Angeklagte 32-jährige Slowene bekennt sich schuldig, eine Pistole samt Munition geliefert zu haben.

Ob er auch das Sturmgewehr besorgt hat, mit dem dann tatsächlich geschossen worden ist, bleibt ungeklärt, weil das Verfahren dazu versehentlich eingestellt worden ist. Die neun Monate bedingte Haft nimmt der Angeklagte sofort an.

Ein Gerichtsprozess ganz anderer Art fand gleichzeitig in Chile statt. Ein Berufungsprozess, in dem Star-Wars Bösewicht Darth Vader seine lebenslange Haftstrafe in Karbonit mildern möchte.

Zweck des Verfahrens: Vor allem Jugendlichen zu zeigen, dass die Justiz objektiv und vorurteilsfrei handeln muss. Tatsächlich wird die Strafe auf 30 Jahre Karbonit reduziert, nur sein Lichtschwert darf der zur dunklen Seite der Macht verfallene Jedi nie mehr verwenden.

Um es mit den Worten Meister Yodas auszudrücken: „Ein großer Krieger? Groß machen Kriege niemanden.“

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