In diesem Restaurant zahlt man Strafe, wenn man nicht aufisst

Runder Esstisch mit verschiedenen Speisen
Weil Gäste beim Buffet zu gierig waren und ihre Teller halbvoll wieder zurückschickten, führte ein Restaurant eine Geldstrafe ein.

Ein chinesisches Restaurant macht ernst: Wer sich zu viel vom Buffet nimmt und Speisen und Getränke anschließend übriglässt, muss draufzahlen. 

Die Erziehungsmaßnahme sorgt für Aufruhr bei Gästen und im Netz doch wie kam es überhaupt zu der drastischen Maßnahme?

Im chinesischen Restaurant "Goldener Wok" in der deutschen Stadt Erfurt erwartet die Gäste ein großzügiges Buffet zum Fixpreis – mittags für 15,50 Euro, abends für 23,50 Euro. Doch wer glaubt, hier unbedacht zugreifen zu dürfen, wird eines Besseren belehrt. Denn Wirt Chien-Yung Cheok (57) erhebt Zusatzgebühren für nicht aufgegessene Speisen und nicht ausgetrunkene Getränke

  • Fünf Euro pro übrig gebliebenem Teller
  • Zwei Euro pro nicht geleertem Glas 

Wirt will Gäste "erziehen"

Gegenüber der Bild-Zeitung erklärt Cheok seine Absichten: Ziel sei nicht etwa Profitgier, sondern Bewusstseinsbildung. "Jeden Monat landen tonnenweise Lebensmittel im Müll. Das muss sich ändern", erklärt der Gastronom. Man müsse die Menschen "erziehen". Deshalb führte der 57-Jährige seine sogenannte "Maut gegen Maßlosigkeit" ein. Diese weist er auch transparent auf der Speisekarte aus

Kritische Stimmen im Netz

In Online-Foren und sozialen Medien wird die Regelung des "Goldenen Wok" kontrovers diskutiert. Einige Nutzer äußern Bedenken hinsichtlich der Fairness, insbesondere wenn Speisen nicht aufgegessen werden, weil sie nicht schmecken oder von minderer Qualität sind. Andere befürchten, dass solche Regelungen das Buffet-Erlebnis einschränken könnten. "Das ist schon eine Zumutung und echt frech, als erwachsener Mensch sollte man doch wissen, wie viel man isst", so ein User auf Reddit.

Preise können nur so gehalten werden

Zudem spiele auch die Preispolitik eine Rolle, wie Cheok weiter erklärt. "Unsere Einkaufspreise sind in den letzten Jahren um bis zu 50 Prozent gestiegen. Weniger Verschwendung hilft uns, die Preise für alle fair zu halten. Das hingegen leuchtet vielen Gästen wiederum ein. Besonders im sozialen Umfeld des Berliner Platzes in Erfurt, wo das Restaurant liegt, kommt das gut an. "Viele Menschen hier haben kein großes Budget", sagt Cheok.

Resteboxen statt Mülltonne

Auch nach Buffet-Schluss denkt der Wirt nachhaltig: Übrig gebliebene Speisen werden nicht einfach entsorgt, sondern in günstigen Resteboxen verkauft. Diese können Gäste täglich bestellen und abholen - wie es etwa auch über die dänische App "ToGoodToGo" gehandhabt wird.

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