"Giftwolke" über Deutschland: Wie gefährlich ist das Wetterphänomen?

Große Wolke breitet sich über den Häusern einer Stadt aus
Eine Inversionswetterlage hat in Teilen Deutschlands eine nicht ungefährliche Nebelwolke zur Folge.

Derzeit sorgt ein Hochdruckgebiet für schlechte Luftqualität in Teilen Deutschlands. Die Rede ist von einer "Giftwolke", die sich wie ein nebeliger Schleier ausbreitet. Auch in den sozialen Netzwerken steht das Thema im Fokus und gibt Anlass zu Diskussionen. 

Alle Infos zur "Giftwolke" in Deutschland im Schnellüberblick:

  • Inversionswetterlage sorgt dafür, dass die oberen Luftschichten wärmer als die unteren sind.
  • Hochdruckgebiet "Günther" bringt Schadstoffe wie Feinstaub.
  • Luftqualität wird durch diese "Giftwolke" beeinträchtigt.
  • Wetterphänomen kann für ältere oder kranke Leute sowie Asthmatiker gefährlich werden.
  • Besonders hohe Feinstaubwerte zu Silvester.

Was hat es mit der "Giftwolke" auf sich?

Ursache des Phänomens ist eine sogenannte Inversionswetterlage, die aktuell in Deutschland besteht. Hoch "Günther" beherrscht seit einigen Tagen das Wetter und sorgte dafür, dass obere Luftschichten wärmer sind als die unteren. Dadurch wurden Schadstoffe wie Feinstaub in Bodennähe eingeschlossen, was die Luftqualität erheblich beeinträchtigt.

Welche Teile Deutschlands sind betroffen?

Besonders betroffen sind Städte in Süddeutschland, darunter Kempten, München, Würzburg, Bamberg, Passau, Tübingen, Kehl, Neuenburg, Worms und Dresden. In diesen Regionen wurden laut dem Umweltbundesamt Feinstaubwerte gemessen, die über dem Grenzwert liegen. 

Die Hauptkomponenten der "Giftwolke" sind Feinstaubpartikel, die aus Abgasen von Fahrzeugen, Industrieanlagen, Heizkraftwerken und Kaminöfen stammen. Die Inversionswetterlage verhindert ein Aufsteigen der Schadstoffe in höhere Luftschichten. 

Ist die "Giftwolke" gefährlich?

Feuerwerke zu Silvester dürften die Situation nochmal kurzzeitig verschlechtert haben, da die Schadstoffbelastung durch die zusätzlichen Emissionen weiter ansteigt. Und das ist nicht ganz ungefährlich – insbesondere für kranke oder ältere Menschen. Die Feinstoffpartikel können in die Atemwege eindringen und gesundheitliche Probleme verursachen. Das Umweltbundesamt empfiehlt betroffenen Personen, körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien zu vermeiden. 

Zu den möglichen Symptomen zählen: 

  • Husten
  • Reizungen der Atemwege
  • Atemwegserkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Kopfschmerzen

Auf TikTok lassen sich diverse Videos zu dem Wetterphänomen finden. In den Kommentarspalten berichten User von Gesundheitsproblemen, die derzeit vermehrt bestehen würden:

  • "Kenne viele, die haben seit einem Monat Husten, der nicht weggeht. Das ist seltsam."
  • "Seit 3 Wochen sind wir zu fünft krank, Kinder mit Schnupfen und ich Halsschmerzen des Todes, Migräne kickt auch seit 5 Tagen."
  • "Seit Wochen Husten und Schleim auf der Lunge. Etwa seitdem habe ich auch keine Sonne mehr gesehen."
  • "Ich habe seit ca. 14 Tagen Husten und es nimmt kein Ende."

Wann wird die Luftqualität wieder besser?

Doch es gibt Entwarnung seitens Wetterexperten, denn mit dem Jahreswechsel kommt auch ein Wetterumschwung: "Die ruhige Hochdruckwetterlage wird von aufziehenden Sturmtiefs beendet. Der Wind verweht die Feinstaubpartikel und sorgt für saubere Luft. Damit können wir Entwarnung in Sachen Giftwolke geben", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung.

Kommt die "Giftwolke" auch nach Österreich?

Die durch die Inversionswetterlage in Deutschland entstandene Feinstaubbelastung kann sich unter bestimmten Bedingungen auch auf benachbarte Regionen auswirken. Allerdings hängt die Ausbreitung von Faktoren wie Windrichtung und Windgeschwindigkeit ab. Derzeit gibt es keine spezifischen Warnungen oder Hinweise darauf, dass die "Giftwolke" aus Deutschland nach Österreich zieht. 

Die aktuelle Luftqualität Österreichs, die je nach Region variiert, lässt sich auf der Website des Umweltbundesamts einsehen.

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