Schlechte Luft: "Smog-Wolke" durch Hochdruckgebiet in Deutschland

Große Wolke breitet sich über den Häusern einer Stadt aus
Eine Inversionswetterlage kann eine nicht ungefährliche Nebelwolke zur Folge haben.

Bereits Ende 2024 sorgte ein Hochdruckgebiet ("Günther") für schlechte Luftqualität in Teilen Deutschlands. Die Rede war sogar von einer "Giftwolke", die sich wie ein nebeliger Schleier ausbreitet. 

Ab dem Wochenende könnte Hoch "Beate" erneut eine Inversionswetterlage nach Deutschland bringen. Auch in den sozialen Netzwerken steht das Thema im Fokus und gibt Anlass zu Diskussionen.

"Smog-Wolke" durch Inversionswetterlage

Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt: "In der aktuellen Wetterlage durch Hoch Beate mit Inversion – einer Schichtung der Atmosphäre, die den Austausch zwischen Luftmassen verhindert – sammeln sich Schadstoffe in Bodennähe und bilden eine dichte Smog-Schicht."

Aktuell seien besonders polnische Ballungszentren wie Krakau, Warschau betroffen, doch bei anhaltender Windstille und Inversionswetterlage kann sich die "Smog-Wolke" auf Deutschland ausweiten.

Alle Infos zur Wetterlage in Deutschland im Schnellüberblick:

  • Inversionswetterlage sorgt dafür, dass die oberen Luftschichten wärmer als die unteren sind.
  • Hochdruckgebiet "Beate" kann Schadstoffe wie Feinstaub bringen.
  • Luftqualität kann dadurch beeinträchtigt werden.
  • Wetterphänomen kann für ältere oder kranke Leute sowie Asthmatiker gefährlich werden.

Was hat es mit der "Giftwolke" auf sich?

Ursache des Phänomens ist eine sogenannte Inversionswetterlage. Ein Hochdruckgebiet sorgt dafür, dass obere Luftschichten wärmer sind als die unteren. Dadurch werden Schadstoffe wie Feinstaub in Bodennähe eingeschlossen, was die Luftqualität erheblich beeinträchtigt.

Welche Teile Deutschlands sind betroffen?

Besonders betroffen sein könnte Ostdeutschland. In Brandenburg oder Sachsen ist eine Zunahme der Feinstaubbelastung möglich.

Die Hauptkomponenten der "Giftwolke" sind Feinstaubpartikel, die aus Abgasen von Fahrzeugen, Industrieanlagen, Heizkraftwerken und Kaminöfen stammen. Die Inversionswetterlage verhindert ein Aufsteigen der Schadstoffe in höhere Luftschichten. 

Ist die "Giftwolke" gefährlich?

Die Schadstoffbelastung ist nicht ganz ungefährlich – insbesondere für kranke oder ältere Menschen. Die Feinstoffpartikel können in die Atemwege eindringen und gesundheitliche Probleme verursachen. Das Umweltbundesamt empfiehlt betroffenen Personen, körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien zu vermeiden. 

Zu den möglichen Symptomen zählen: 

  • Husten
  • Reizungen der Atemwege
  • Atemwegserkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Kopfschmerzen

Auf TikTok lassen sich diverse Videos zu dem Wetterphänomen finden. In den Kommentarspalten berichten User von Gesundheitsproblemen, die derzeit vermehrt bestehen würden:

  • "Kenne viele, die haben seit einem Monat Husten, der nicht weggeht. Das ist seltsam."
  • "Seit 3 Wochen sind wir zu fünft krank, Kinder mit Schnupfen und ich Halsschmerzen des Todes, Migräne kickt auch seit 5 Tagen."
  • "Seit Wochen Husten und Schleim auf der Lunge. Etwa seitdem habe ich auch keine Sonne mehr gesehen."
  • "Ich habe seit ca. 14 Tagen Husten und es nimmt kein Ende."

Kommt die "Giftwolke" auch nach Österreich?

Die durch die Inversionswetterlage in Deutschland entstandene Feinstaubbelastung kann sich unter bestimmten Bedingungen auch auf benachbarte Regionen auswirken. Allerdings hängt die Ausbreitung von Faktoren wie Windrichtung und Windgeschwindigkeit ab. Derzeit gibt es keine spezifischen Warnungen oder Hinweise darauf, dass die "Giftwolke" aus Deutschland nach Österreich zieht. 

Die aktuelle Luftqualität Österreichs, die je nach Region variiert, lässt sich auf der Website des Umweltbundesamts einsehen.

Kommentare