Schock nach Video: Lebte diese Obdachlose in Versteck in Wohnung?

Aufnahmen einer Überwachungskamera in einer Küche
Das YouTube-Video "Creeper In My Apartment" generierte über 21 Millionen Aufrufe. 15 Jahre später gibt es ein Update.

Der US-Amerikaner Joe Cummings installierte eine Kamera in seiner Küche, nachdem er bemerkt hatte, dass regelmäßig Essen aus seinem Kühlschrank verschwand. Seine Partnerin stritt ab, für die fehlenden Lebensmittel verantwortlich zu sein. Doch das, was das Überwachungsvideo zeigte, war verstörend: Eine unbekannte Frau kroch nachts aus einem kleinen Stauraum oberhalb des Eingangsbereichs der Wohnung, bediente sich anschließend an den Essensvorräten und sah sich in der Küche um. 

Virales YouTube-Video: Frau versteckte sich in Nische

Der Vorfall ereignete sich bereits 2009 in Cummings' New Yorker Apartment. Die entsprechende Aufnahme hat inzwischen über 21 Millionen Aufrufe auf YouTube generiert. Nun sorgt der Fall erneut für Aufsehen: Ganze 15 Jahre später veröffentlichte Cummings zwei neue Updates auf seinem YouTube-Kanal – doch trotz der Enthüllungen bleiben einige Fragen unbeantwortet.

Unbekannte sieht sogar fern

Cummings vermutete damals, dass die Obdachlose möglicherweise durch das Fenster in seine Wohnung gelangt sei. Da sich sein Schlafbereich im oberen Stockwerk befand, bemerkte er vermutlich keine Geräusche, als die unbekannte Frau bei Einbruch der Dunkelheit aus ihrem Versteck schlich. Auf den Videoaufnahmen ist sogar zu sehen, wie es sich die Unbekannte auf dem Sessel bequem macht und fern sieht.

User äußerten Zweifel an Wahrheitsgehalt

Die Kommentarspalte explodierte regelrecht: Über 16.500 User äußerten sich zu dem unheimlichen Vorfall. Während viele Nutzer voller Spannung und Neugierde mitfieberten ("Meines Erachtens ist das das gruseligste YouTube-Video überhaupt"), äußerten andere Zuschauende deutliche Zweifel: "Glaubt ihr ernsthaft, dass das wahr ist?", lautet einer der Kommentare. 

15 Jahre später: Update mit bisher unveröffentlichtem Videomaterial

15 Jahre später veröffentlichte Cummings zwei weitere Videos zu dem Fall und schrieb dazu: "Das verloren gegangene Filmmaterial wurde gefunden und nun veröffentlicht! Nach 15 Jahren ist das Update zum Video 'Creeper In My Apartment', auf das ihr alle gewartet habt, endlich da. Vielen Dank für eure Geduld." 

Obdachlose stürmt aus Versteck

Es gäbe neue Antworten und das "ganze, unbearbeitete Videomaterial" zu sehen. In den Update-Videos ist zu sehen, wie Cummings die Kamera auf die Öffnung des Verstecks der Frau richtet und sagt: "Ich weiß, dass Sie da drinnen sind. Ich habe die Polizei gerufen, kommen Sie raus da!" Plötzlich schreckt die Frau unter einer Decke hoch und stürmt auf die Kamera zu. An dieser Stelle endet das Video abrupt. 

Der New Yorker erklärt, er sei in dem Moment zu Boden gefallen und habe dadurch versehentlich die Aufnahme gestoppt. Die Unbekannte sei daraufhin zurück in ihr Versteck gekrochen, während Cummings draußen auf die Polizei wartete.

Angeblich sollen ihm die Beamten mitgeteilt haben, dass die Frau vermutlich über mehrere Wochen unbemerkt in seiner Wohnung gelebt habe. Eine Anzeige erstattete er nicht, da er "Mitleid mit ihr hatte".

"Creeper In My Apartment": Wahre Geschichte oder moderne Legende?

Ob es bei Cummings' Erlebnis tatsächlich um einen wahren Vorfall handelt, ist nicht offiziell bestätigt. Dennoch gibt es einige Hinweise, die berechtigte Zweifel aufkommen lassen:

  • Joe Cummings ist Schauspieler und wirkte in Filmen wie "Goblin" (2021) oder "Payback" (2021) mit. Auf seiner Homepage joeacts.com heißt es: "Eine umfangreiche Theatererfahrung hat mir geholfen, eine erfolgreiche Karriere in allen Bereichen der darstellenden Kunst und Schauspielerei aufzubauen." Aufgrund seiner Erfahrungen und Fähigkeiten dürfte es ihm als grundsätzlich nicht schwerfallen, ein solches Video zu inszenieren. Im Beschreibungstext des viralen YouTube-Videos betont er jedoch ausdrücklich: "Ich bin ein professioneller Schauspieler und wohne jetzt in LA, aber was ich in dem Video mache, ist keine Schauspielerei."
  • Inszenierter Eindruck: Viele kritische Zuschauer empfinden das Video als gestellt und eher wie eine Filmszene insbesondere das neu veröffentlichte Material mit dem Jump-Scare am Ende, als die Frau plötzlich aus ihrem Versteck auf die Kamera zustürmt.
  • Keine Polizeiberichte, keine Videoaufnahme der Festnahme der Frau: Trotz des dramatischen Vorfalls gibt es keine öffentlich zugänglichen Berichte von der Polizei oder anderen offiziellen Stellen, die das Ereignis bestätigen.
  • Update erst 15 Jahre später: Die auffällig lange Zeitspanne von 15 Jahren bis zur Veröffentlichung den Updates erweckt den Eindruck, als wolle Cummings' gezielt Aufmerksamkeit generieren wollen.

Bleibt also die Frage: Handelte es sich um eine wahre Begebenheit oder um einen genialen Marketing-Coup, um die eigene Schauspiel-Karriere zu pushen und Aufmerksamkeit durch die Millionen an Views zu erzeugen? 

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