New York: Was die heimliche Hauptstadt der Welt ausmacht

New York: Was die heimliche Hauptstadt der Welt ausmacht
400 Jahre Big Apple. Die US-Metropole, „die niemals schläft“, wurde 1624 von Einwanderern aus den Niederlanden gegründet.

Ganze 30 Familien waren es, die sich dort niederließen, wo heute die City von New York mit ihren knapp neun Millionen Einwohnern in den Himmel ragt. Zur Hauptstadt der USA hat sie es nicht gebracht, aber die heimliche Hauptstadt der Welt ist sie seit langem schon.

Diese ersten 30 Familien waren 1624 per Schiff aus Europa gekommen, um in der heutigen New York Bay zu landen. Da es vorwiegend Niederländer waren, nannten sie die Siedlung Nieuw Amsterdam. Die ersten Einwanderer lebten von Pelzhandel und Ackerbau, wofür bald afrikanische Sklaven herangezogen wurden.

Der Herzog von York

Doch die niederländische Ära sollte nicht lange dauern, denn bereits im Jahr 1664 eroberte der Herzog von York mit seinen Truppen die holländische Siedlung, erklärte sie für britisch und nannte sie in aller Bescheidenheit nach sich selbst: New York.

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Wir sprechen von Manhattan, der Insel, die das Zentrum der Stadt bildet. Dass hier so viele Hochhäuser stehen, liegt daran, dass die Bevölkerung seit dem frühen 19. Jahrhundert durch Zuwanderung explosionsartig anstieg, die Fläche der Insel jedoch nicht erweitert werden kann. Da traf es sich gut, dass die City auf einer Felsschicht steht, die dem Gewicht der Kolossalbauten standhält. Allein das Empire State Building wiegt rund 330.000 Tonnen.

Genau da, wo sich heute das Zentrum des Big Apple befindet, erstreckte sich vor Jahrmillionen ein Gebirge, dessen extrem harte Gesteinsreste das Fundament von New York bilden. Es ist wie geschaffen für die vielen Wolkenkratzer.

Das erste Hochhaus entstand 1902, als man in Wien noch vierstöckig baute. Es hat 21 Stockwerke, heißt Fuller Building, trägt jedoch den Spitznamen „Flat Iron“, weil es wie ein Bügeleisen aussieht. Ein früher Wolkenkratzer ist das 1930 im Art-déco-Stil erbaute, 77 Stock hohe Chrysler Building, das zurzeit infolge der Insolvenz seines Tiroler Miteigentümers René Benko zum Verkauf steht.

Die Stadt der Rekorde

New York ist die Stadt der Rekorde. Alles ist höher, größer, lauter spektakulärer und reicher. Nirgendwo sonst gibt es so viele Millionäre, aber auch so viele Obdachlose; das gleichförmige und dadurch gut einprägsame Straßennetz, das durch die City führt, misst 10.000 km, besitzt aber mit dem Central Park – einem der größten Parks der Welt – eine einzigartige grüne Lunge.

New York: Was die heimliche Hauptstadt der Welt ausmacht

„The Big Apple“ hat die besten Universitäten, Ärzte und Spitäler, aber weil man die Pandemie lange verharmlost hat, sind allein in New York City 20.000 Menschen am Coronavirus gestorben.

Schließlich schlief die Stadt, „die niemals schläft“, und am Broadway musste der Spielbetrieb eingestellt werden. In der größten Theaterstraße der Welt sind Hunderte Bühnen beheimatet, an denen Stücke und Musicals wie „Anatevka“, „Cabaret“ und „Cats“ uraufgeführt wurden, die von hier aus um die Welt gingen.

Auch der Broadway wird von Rekorden beherrscht: „Phantom der Oper“ erlebte in 35 Jahren 14.000 Aufführungen. Für den Film entdeckt wurden am Broadway spätere Hollywoodstars wie Groucho Marx, Katharine Hepburn, Marlon Brando, Grace Kelly und Robert Redford. Abseits des Broadways befinden sich die nicht minder bedeutende Carnegie Hall, die Radio City Music Hall und das Metropolitan Opera House, genannt „Met“.

Grace Kelly

Grace Kelly

Am 8. Dezember 1980 kam es am Central Park zu einem Mordanschlag, der in aller Welt für Entsetzen sorgte: Ex-Beatle John Lennon wollte gegen 22.50 Uhr mit Ehefrau Yoko Ono das Dakota-Building, in dem er wohnte, betreten, als ein geistig verwirrter Attentäter auf ihn schoss. Lennon starb kurz danach im Roosevelt General Hospital.

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John Lennon

Das World Trade Center

„The Dakota“, errichtet um 1880, ist eines der exklusivsten Wohnhäuser Manhattans, aber mit sieben Stockwerken für hiesige Verhältnisse eher klein. Die meisten Wolkenkratzer entstanden erst ab den 1920er-Jahren, wobei jeder Neubau die Höhe des zuletzt gebauten übertrumpfen musste. 1931, bei der Eröffnung des 450 Meter hohen Empire State Buildings, dachte man das absolute Maximum erreicht zu haben. Tatsächlich blieb der Baugigant mit 102 Stockwerken so lange Gipfel der Skyline, bis er 1972 vom ersten Turm des World Trade Centers in den Schatten gestellt wurde. Nach 9/11 war dann wieder das „Empire“ New Yorks höchstes Gebäude. Bis es 2014 neuerlich vom jetzt 541 Meter hohen One World Trade Center überflügelt wurde.

Apropos: Die Anschläge vom 11. September 2001 waren mit 3.000 Toten und 6.000 Verletzten die folgenschwerste Terrorkatastrophe in der Geschichte Amerikas.

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Terroranschlag: Am 11. September 2001

Doch die New Yorker hielten damals ihrer Stadt die Treue. Als man Woody Allen nach 9/11 fragte, ob er Manhattan jetzt verlassen würde, sagte er: „Niemals! Lieber werde ich von einer Rakete getroffen, als auf dem Land zu leben.“

Trump und sein Tower

New Yorks verhaltensauffälligster Bewohner ist wohl Ex-Präsident Donald Trump, dessen Trump Tower in der Fifth Avenue mit 58 Etagen der 102tgrößte Wolkenkratzer der Welt ist.

Die prominente Lage bestimmen die Kauf- und Mietpreise in Manhattan. Das bislang teuerste Penthouse befindet sich am Central Park und wechselte diese Woche für 238 Millionen Dollar den Besitzer. Es ist 1.600 m2 groß und liegt im 131. Stock.

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Und damit zweifelsfrei in einem Wolkenkratzer. Als solche gelten Gebäude ab ca. 50 Stockwerken. In New York stehen 6.000 Hochhäuser, von denen rund 600 Wolkenkratzer sind.

Die im Jahr 1624 in Nieuw Amsterdam einfallenden Niederländer waren übrigens nicht die ersten, die sich hier niederließen, lebten doch bei ihrer Ankunft schon 15.000 Algonkin-Indianer in der Region. Einer Legende zufolge haben sie die Insel Manna-Hatta (= Hügelige Insel, heute Manhattan) für Glasperlen, Pelze und Gewürze im Wert von 24 Dollar an die Holländer verkauft. Streit und blutige Kämpfe mit den „wilden“ Ureinwohnern, wie die Indianer von den Europäern genannt wurden, standen bald an der Tagesordnung.

Großbrand in der City

Mit der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 entstanden die Vereinigten Staaten von Amerika, als deren Symbol die im New Yorker Hafen stehende Freiheitsstatue gilt. Sie zählt mit 93 Metern zu den höchsten Statuen der Welt.

Ausgerechnet im Jahr der Unabhängigkeit kam es in New York zum größten Brand seiner Geschichte, nachdem in der Taverne „Fighting Cocks“ am 21. September 1776 ein Feuer ausbrach, das sich rasant ausbreitete. Während die Bewohner um ihr Leben liefen, brannte fast ein Viertel der Stadt ab. Seither ist New York die bestgeschützte Metropole der Welt: 11.000 Frauen und Männer der Berufsfeuerwehr stehen zum Einsatz bereit.

Doch noch Hauptstadt

Kurz, von 1788 bis 1790, war New York dann doch noch die Hauptstadt der USA. In ihr wurde George Washington als erster Präsident vereidigt.

Kleine private Bemerkung am Rande: Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte dieser Stadt war dann, als Frank Sinatra 1977 zum ersten Mal „New York, New York“ sang.

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