Frau findet Fledermaus in ihrer Toilette und landet in Notaufnahme

Frau findet Fledermaus in ihrer Toilette und landet in Notaufnahme (Symbolbild).
Die Kanadierin Alison Doyle war gerade auf dem Weg ins Badezimmer ihrer Wohnung, als ihr ein handtellergroßer, pechschwarzer Fleck in der Toilette auffiel. Schnell stellte sich heraus, dass es sich um eine Fledermaus handelte, die leblos auf der Wasseroberfläche trieb.
Die TikTokerin filmte die Szene und teilte das Video in den sozialen Medien, bevor sie das tote Tier herunterspülte. In der Kommentarspalte äußerten besorgte Nutzer Vermutungen über eine mögliche Tollwut-Infektion. Schließlich landete die junge Frau in der Notaufnahme.
Virales TikTok-Video zeigt tote Fledermaus in Toilette
1.600 User kommentierten das Video der toten Fledermaus in Doyles WC und alarmierten die Content Creatorin, die wenig später aus einem Krankenhaus in Montreal ein Update veröffentlichte, das bisher über 35 Millionen Mal angesehen wurde.
Zunächst rief die Frau den Rettungsdienst und die Sanitäter rieten ihr dringend, die Notaufnahme aufzusuchen: "Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich mit Tollwut infiziert habe, ist extrem gering, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sterben, wenn Sie sich mit Tollwut infiziert haben und keine Hilfe in Anspruch nehmen, ist extrem hoch."
Tollwut-Gefahr: Frau landete in der Notaufnahme
In der Notfallambulanz angekommen, erklärte die TikTokerin: "Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber vor ein paar Stunden habe ich eine tote Fledermaus in meiner Toilette gefunden, ein Video davon auf TikTok geteilt und daraufhin erklärten mir rund 100 Leute, dass ich eine Tollwut-Impfung benötige".
Sie ergänzte, dass sie unter Autismus leide und schon allein beim Lebensmitteleinkauf große Schwierigkeiten habe. "Also wenn Sie meinen, ich brauche diese Impfung nicht, würde ich jetzt lieber heimgehen", so Doyle, wurde jedoch vom Aufnahmepersonal gebeten, zu bleiben.
Frau bekam Tollwut-Impfung
Im Spital entschied das medizinische Personal, eine Tollwut-Postexpositionsprophylaxe zu starten. "Am ersten Tag bekommt man fünf Spritzen, vor ein paar Tagen habe ich dann eine weitere Spritze bekommen", berichtete Doyle gegenüber dem US-Magazin People. Zwar habe sich die junge Frau nach den Impfungen kränklich gefühlt, die Freundlichkeit des Krankenhauspersonals, das auf ihre Bedürfnisse einging, halfen ihr jedoch enorm.
Doyle wurde in einem privaten, ruhigen Familienzimmer untergebracht und konnte sich dort "fünf Stunden lang im Dunkeln" ausruhen. "Das war die beste Betreuung, die ich je in meinem Leben erfahren habe", erinnerte sich die Kanadierin.
TikTokerin will auf Autismus aufmerksam machen
Die unerwartete Aufmerksamkeit, die ihr durch den ungewöhnlichen Vorfall zuteilwurde, möchte die TikTokerin nutzen, um auf das Thema Autismus aufmerksam zu machen. "Ein bisschen Sichtbarkeit ist besser als gar keine Sichtbarkeit, aber ich denke, dass es innerhalb der Autismus-Community viel mehr Repräsentation geben muss", so Doyle. Sie betont, dass Autismus ein Spektrum ist, das sich bei jedem Menschen unterschiedlich zeigt.
In ihrem Fall können laute Geräusche und grelle Lichter schnell zu Überforderung und Stress führen.
Infektion mit Tollwut endet tödlich
Eine Infektion mit der viralen Infektionskrankheit Tollwut erfolgt laut dem österreichischen Gesundheitsministerium in der Regel durch einen Biss oder Kratzer eines mit dem Rabiesvirus infizierten Tieres (vor allem durch Hunde, Katzen, Fledermäuse oder Füchse). Dabei gelangt der Speichel in die Wunde, wodurch sich die Viren ausbreiten. Wir die Ansteckung nicht rechtzeitig behandelt, endet die Krankheit nach Ausbruch in den meisten Fällen tödlich. Nur eine Impfung vor oder unmittelbar nach der Ansteckung kann einen Ausbruch verhindern.
Berühren einer (toten) Fledermaus gefährlich?
Das Berühren einer toten Fledermaus ist normalerweise ungefährlich, sofern kein Speichel in offene Wunden gelangt ist oder keine Verletzung an den Händen bestehen. Dennoch kann ein Infektionsrisiko nicht vollständig ausgeschlossen werden, da der Speichel theoretisch auch über unverletzte Schleimhäute übertragen werden kann. Deshalb wird auch in solchen Fällen dringend empfohlen, sich ärztlichen Rat einzuholen.
Tollwutgefahr durch Fledermäuse in Österreich?
Laut ages.at, der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, wurde im September 2023 "im Zuge von Monitoring-Untersuchungen erstmals Fledermaus-Tollwutvirus bei einer Breitflügelfledermaus in Österreich bestätigt". Das Tier sei jedoch bereit Wochen zuvor in einer Auffangstation gestorben. "Eine Übertragung von Fledermaustollwut auf andere Tierarten bzw. auf den Menschen ist extrem selten und konnte in Österreich bis dato auch nicht festgestellt werden", heißt es weiter.
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