Frau fast an Sushi erstickt, weil Freund bei "Heimlich-Griff" zögerte

Lach- und Avocado-Maki liegen aneinandergereiht
Eine Frau erstickte fast an einem Stück Sushi. Ihrem Freund war zunächst nicht bewusst, dass sie den Heimlich-Handgriff benötigt hätte.

Die Australierin Cheyenne McDonogh teilt mit ihren Followern in den sozialen Medien regelmäßig Einblicke in ihren Alltag. Doch ein aktuelles Video sorgte für besonders viel Aufmerksamkeit im Netz: Darin verschluckt sich die junge Frau an einem Stück Sushi und ringt nach Luft. Ihr Freund bemerkt zunächst nicht, dass sie zu ersticken droht und bleibt einige Sekunden ruhig sitzen, bevor er eingreift.

Die dramatische Situation ging glimpflich aus, doch offenbar war ihrer Begleitung nicht rasch genug bewusst, dass McDonogh unverzüglich den Heimlich-Handgriff benötigt hätte.

Running Sushi: Frau verschluckt sich an Maki-Röllchen

Die Aufnahmen einer Überwachungskamera aus einem Running-Sushi-Restaurant, in dem die Australierin gemeinsam mit einem guten Freund zu Gast war, den sie seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen hatte, haben bereits über 5,7 Millionen Aufrufe erzielt. 

In dem Video ist zu sehen, wie sich McDonogh an einem Maki-Röllchen verschluckt, sich eine Serviette vor der Mund hält und nach vorne über gebeugt aufsteht, während sie um Luft ringt. Ihr Freund hält weiterhin sein Handy in der Hand und starrt sie regungslos an, während McDonogh ihm gestikulierend zeigt, dass sie Hilfe benötigt. 

Frau ringt nach Luft, Freund bleibt zunächst sitzen

Zunächst greift er zu einer Wasserflache, doch was die Australierin wirklich braucht, ist die Anwendung des Heimlich-Manövers. Sekunden verstreichen, bis er die Notsituation erkennt, aufsteht, sich hinter sie stellt und den Griff anwendet. Dadurch gelingt es McDonogh, das Stück Essen schließlich auszuspucken.

Erstickungsgefahr: Frau benötigte Heimlich-Handgriff

Im Interview mit Newsweek erklärte McDonogh, wie es zu dem Vorfall kam: "Die Stücke waren größer als gewöhnlich, was mir nicht bewusst war, und ich habe nicht genug gekaut, bevor ich schluckte." Sie sei in dem Moment voller Panik und auf die Hilfe ihres Freundes angewiesen gewesen, doch dieser reagierte zunächst verzögert: "Am Anfang war er an seinem Handy und bestellte Essen. [...] Als er merkte, dass ich aufgestanden war, schätzte er erst die Situation ein, fragte, ob es mir gut gehe, ob ich Wasser wolle und realisierte dann, dass er mir den Heimlich-Griff geben musste."

McDonogh war "unglaublich erleichtert", als sie das Maki-Röllchen schließlich ausspucken konnte. Nach einem anfänglichen Schock konnten beide über die Situation lachen. Die junge Frau bemerkte, dass eine Sicherheitskamera auf sie gerichtet war und fragte eine Mitarbeiterin, ob sie sich die Szene ansehen dürften. Die Australierin filmte das Geschehen und veröffentlichte den Clip auf TikTok, versehen mit einem Augenzwinkern, dass ihr Freund wohl "keinen Sinn für Dringlichkeit" habe. Das Video sollte dabei nicht nur unterhalten, sondern auch auf die Wichtigkeit des Heimlich-Manövers aufmerksam machen. 

Was ist der Heimlich-Handgriff und wie geht er?

Bei dem Heimlich-Manöver, auch Heimlich-Handgriff genannt, handelt es sich um eine Notfallmaßnahme, um Menschen zu helfen, die an Nahrung oder einem Fremdkörper zu ersticken drohen, weil die Atemwege blockiert sind. 

Erfunden wurde der Handgriff von dem US-amerikanischen Arzt Dr. Henry Heimlich, der damit Menschen vor dem Erstickungstod bewahren wollte.

So funktioniert das Heimlich-Manöver:

  1. Man stellt sich hinter die Person, die sich verschluckt hat
  2. Mit beiden Armen umfasst man nun die Taille der Person
  3. Eine Hand zur Faust ballen und etwas oberhalb des Bauchnabels platzieren
  4. Mit der anderen Hand die Faust umfassen
  5. Nun mehrere schnelle, kräftige Bauchstöße nach innen und oben gleichzeitig ausüben
  6. So lange wiederholen, bis sich der Fremdkörper löst und herausgeschleudert wird

Durch den Druck auf das Zwerchfell stößt die Lunge Luft aus, wodurch die Blockade in den Atemwegen gelöst werden kann.

Wie in einem Video des Wiener Roten Kreuzes erklärt wird, können auch ein paar kräftige Schläge mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter als erste Maßnahme hilfreich sein, bevor der Heimlich-Griff angewendet wird.

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