"Con Mum": Opfer erkannten Frau aus Serie – Betrügerin verhaftet

"Con Mum": Wahre Geschichte auf Netflix – was macht Dionne heute?
Die Netflix-Serie "Con Mum" beruht auf einer wahren Kriminalgeschichte. Jetsetterin und Hochstaplerin Dionne taucht eines Tages im Leben des britischen Chefkonditors Graham Hornigold auf und gibt sich als seine lang vermisste Mutter aus. Der Patissier erlebt nicht nur ein Wechselbad der Gefühle, er wird auch um eine sechsstellige Summe geprellt. Selbst seine langjährige Partnerschaft ging aufgrund dieses Schicksalsschlags in die Brüche.
Nach Ausstrahlung der Show meldeten sich weitere Geschädigte bei der Polizei. Wie nun bekannt wurde, ist die 84-Jährige wegen Betrugs in fünf Fällen verhaftet und angeklagt worden.
"Con Mum": Wahre Kriminalgeschichte
Der Titel der Show "Con Mum" ist angelehnt an das englische Wort für Betrüger, Hochstapler – "Con Man". Graham Hornigold erzählt in der Serie, dass er 2020 eine E-Mail von einer Frau namens Dionne bekam, die behauptete, seine seit Jahrzehnten verschollene Mutter zu sein.
Graham, der zeitweise in einer Pflegefamilie aufwuchs und seine biologische Mutter nie ausfindig machen konnte, war zunächst skeptisch und stellte der Frau zum Test eine Reihe privater Fragen per Mail, welche Dionne zu seiner Überraschung alle korrekt beantwortete.
Tochter des ehemaligen Sultans von Brunei?
Bei ihrem ersten persönlichen Treffen, dem auch Hornigolds schwangere (mittlerweile Ex-)Partnerin Heather Kaniuk beiwohnte, war eine "sofortige Verbindung" zwischen ihrem Mann und Dionne da, erinnert sich Kaniuk in der Netflix-Show.
Die Frau behauptete nicht nur, die uneheliche Tochter des ehemaligen Sultans von Brunei zu sein, sondern auch durch das Betreiben mehrerer Obstfarmen und Palmölplantagen ein beträchtliches Vermögen angehäuft zu haben, welches sie ihrem Sohn vererben möchte. Dieser sei ihr als Baby im Alter von zwei Jahren gewaltsam entrissen worden.
Frau hatte nur mehr 6 Monate zu leben
Doch die Freude des Konditors wurde schnell getrübt, als seine vermeintliche Mutter ihm offenbarte, dass sie aufgrund von Knochenkrebs sowie eines Gehirntumors nur mehr rund sechs Monate leben wird. Dies sei auch der Grund gewesen, weshalb sie ihren Sohn endlich ausfindig machen wollte. Im Interview mit dem Guardian erklärte Hornigold rückblickend: "Es war bittersüß. Sie war gerade erst in mein Leben getreten, und jetzt wurde sie mir wieder weggenommen."
Zwar klang die Geschichte unglaublich, jedoch überzeugten Dionnes pausenlose Business-Telefonate und ihr luxuriöser Lifestyle, von dem schließlich auch Hornigold profitierte, den Konditor. Die Idee eines DNA-Tests lehnte Dionne anfangs ab.
Teure Hotels, Champagner und Luxusautos
Dionne stieg in den teuersten Hotels ab, bestellte zig Flaschen edelsten Champagner und schenkte ihrem angeblichen Sohn sowie seiner Frau zwei Luxusautos. Doch bezahlen musste Hornigold am Ende alles selbst, denn Dionne behauptete, aufgrund der COVID-19-Pandemie keinen Zugang zu ihren Geldern zu haben. Sie versicherte jedoch glaubhaft, sämtliche finanzielle Leihgaben in Bälde zurückzuzahlen.
Dionne Hornigold ist Grahams biologische Mutter
Hornigolds Partnerin war es, deren immer größer werdende Skepsis sie zu Nachforschungen antrieb – mit Erfolg. Wie sich herausstellte, fungiert Dionne Hornigold bereits seit über 40 Jahren als Schwindlerin und wurde auch bereits von Gerichten verurteilt. Aufgrund von Ungereimtheiten kamen zudem Zweifel an der Echtheit ihrer Krankheitsdiagnose auf.
Ein DNA-Test, dem Dionne schließlich doch zustimmte, zeigte mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit, dass die 84-Jährige tatsächlich Grahams leibliche Mutter ist.
Was macht Dionne heute?
Nachdem der Betrug aufgeflogen war, flüchtete Dionne nach Malaysia zurück. Zwar entschuldigte sich die 84-Jährige bei ihrem Sohn in einem Telefonat, meinte aber lediglich, dass sie an der Situation nun nichts ändern könne.
Laut einem Bericht der BBC wurde Dionne Marie Hanna in Singapur wegen Betrugs verhaftet. Mutmaßliche Geschädigte erkannten die Frau in der Netflix-Dokumentation "Con Mum" wieder und meldeten sich bei der Polizei. Der Schaden der Opfer soll sich auf mehr als 200.000 Dollar (rund 183.000 Euro) belaufen. Per Videoschaltung erschien sie in einem Krankenhausbett liegend am 5. April vor Gericht.
Im Falle einer Verurteilung droht der Betrügerin neben einer Geldstrafe auch eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren.
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