"Apple Cider Vinegar": Eine Krebsbetrügerin als Influencerin

Belle Gibson (Kaitlyn Dever) mit einer gesunden Snackplatte
Die spannende Miniserie „Apple Cider Vinegar“ auf Netflix erzählt die Geschichte von Belle Gibson, die Krebspatienten mit einem erfundenem Hirntumor falsche Hoffnungen machte.

„Diese wahre Geschichte basiert auf einer Lüge“ – mit dem Satz beginnt jede Folge der Serie „Apple Cider Vinegar“. Es ist die Lüge der Australierin Belle Gibson und eine Lüge ist eine elegante Untertreibung. Gibson hatte als Influencerin vorgegeben, einen unheilbaren Hirntumor nur mit gesunder Ernährung überstanden zu haben. Den Tumor hatte sie aber nie. Auf dieser Initiallüge baute Gibson ein Gerüst von weiteren Unwahrheiten, auf dem ihre App „The Whole Pantry“ (Die ganze Speisekammer) und ihr Reichtum beruhte.

Echte Krankengeschichten

Parallel und mit Belles Geschichte verquickt erzählt die Miniserie von der Bloggerin Milla (sie will eine Amputation ihres Armes wegen einer seltenen Krebserkrankung vermeiden und landet bei Retreats, die Heil durch Kamille und Kaffee-Einläufe versprechen) und Brustkrebspatientin Lucy, die in ihrer Chemotherapie-Verzweiflung jede Alternative nehmen würde. Die Gefahr, die von Belle ausgeht, wird an Letzterer anschaulich demonstriert. Dass in den USA nun ein Gesundheitsminister im Amt ist, der solchen Theorien womöglich auch vertraut, gibt der spannenden Serie eine gruselige Aktualität. 

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