Blake Lively verklagt Justin Baldoni wegen sexueller Belästigung
Im Sommer erschien der Film "It ends with us" (zu Deutsch: "Nur noch ein einziges Mal") in den Kinos. Blake Lively und Justin Baldoni spielten die Hauptrollen in der Verfilmung des gleichnamigen Colleen-Hoover-Buches.
Während der Pressetour rankten sich zahlreiche Gerüchte um Lively und Baldoni: Die beiden Hauptdarsteller sollen miteinander gestritten haben, immerhin bewarben sie nicht zusammen den Film. Nun wurde bekannt, dass die Darstellerin ihren Kollegen verklagt hat.
Kritische Pressetour
Während der Filmpressetour fiel vor allem auf, dass Blake Lively mit Autorin Colleen Hoover und dem Rest des Teams bei Premieren posierte und Interviews gab. Justin Baldoni, der unter anderem bei dem Film Regie führte, war hauptsächlich allein zu sehen und auch auf Fotos mit dem restlichen Cast nicht inkludiert. Nachdem auch noch bekannt wurde, dass die Schauspielerin und die Autorin dem 40-Jährigen nicht auf Instagram folgen, häuften sich die Gerüchte im Netz. Die Schauspieler würden sich nicht leiden oder wären zerstritten.
Außerdem wurde kritisiert, dass Lively und Hoover hauptsächlich den Film als "Romanze" vermarkteten, während Baldoni auf das Thema häusliche Gewalt, das im Streifen behandelt wird, aufmerksam gemacht hat. Während der Pressetour zu "Noch ein einziges Mal" wurde vor allem Lively dafür kritisiert, den Film als Romanze zu promoten und eher ihre eigene Beauty-Kollektion sowie ihre Haar- und Alkoholprodukte zu bewerben, anstatt über häusliche Gewalt zu sprechen.
Ein Insider plauderte im August 2024 gegenüber Page Six aus, dass Baldoni dafür gesorgt habe, dass sich Lively während der Dreharbeiten wegen ihres After-Baby-Körpers "unwohl" fühlte. Zudem habe er für ein "extrem schwieriges" Arbeitsumfeld am Set beigetragen.
Fatshaming und sexuelle Belästigung
Blake Lively wirft ihrem Filmkollegen laut TMZ vor, dass er ihr Nacktfotos und Bilder von Frauen gezeigt, von seiner "früheren Pornosucht" und den Genitalien der Crewmitglieder gesprochen habe. Außerdem soll er seinen Trainer nach dem Körpergewicht von Lively gefragt haben, was sie als Fatshaming empfunden habe.
Der Darsteller wollte dies angeblich nur wissen wollen, um aufgrund von Rückenproblemen korrekt zu trainieren, um seine Filmpartnerin während der Dreharbeiten heben zu können. Zudem soll Baldoni auch über den verstorbenen Vater der Schauspielerin gesprochen haben. Das soll in einem Treffen während der Dreharbeiten besprochen worden sein, an dem angeblich auch Livelys Ehemann Ryan Reynolds teilgenommen hat.
Die eingereichte Klageschrift gegen Justin Baldoni ist insgesamt 80 Seiten lang.
PR-Kampagne gegen Blake Lively?
Die 37-Jährige wirft Baldoni auch vor, dass er eine Schmierkampagne gegen den Hollywood-Star orchestriert hat, um ihren Ruf zu "zerstören". Bryan Feedman, der Anwalt von Justin Baldoni, erklärte gegenüber TMZ, dass Lively mit ihrer Klage nur darauf abzielen wolle, "ihren negativen Ruf zu verbessern". Die Behauptungen seien demnach "falsch, empörend und absichtlich anzüglich, um die Öffentlichkeit zu verletzen". Laut dem Anwalt soll Lively damit gedroht haben, nicht am Set zu erscheinen oder "Noch ein einziges Mal" zu promoten, was zu Problemen führte.
Dass es tatsächlich zu einer Schmierkampagne gegen die Schauspielerin gekommen sein soll, soll auch ein Artikel der New York Times betätigen. Das Medium konnte mehrere Chatnachrichten zwischen Mitarbeiterin aus Baldonis Team und einer PR-Beratung einsehen. Darin wurde besprochen, Lively medial zu "beerdigen".
Laut Deadline hat die Künstleragentur WME am 21. Dezember beschlossen, sich nach den schweren Vorwürfen von Justin Baldoni zu trennen. Blake Lively wird weiterhin von dem Unternehmen repräsentiert.
Stars stehen Blake Lively zur Seite
Die Buchautorin Colleen Hoover äußerte sich nach der Klage der Hauptdarstellerin in einer Instagram-Story: "Blake Lively, du warst nicht anderes als ehrlich, nett, unterstützend und geduldig seit dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben. Danke, dass du genau der Mensch bist, der du bist. Ändere dich nie. Verblühe nie."
In einem Instagram-Beitrag äußerten die Schauspielerinnen America Ferrera, Amber Rose Tamblyn und Alexis Bledel, die mit Lively in dem Film "Eine für 4 – Unterwegs in Sachen Liebe" zu sehen waren, ihre Unterstützung: "Während der Dreharbeiten zu 'It Ends with Us' sahen wir, wie sie den Mut aufbrachte, um einen sicheren Arbeitsplatz für sich und ihre Kollegen am Set zu fordern, und wir sind entsetzt über die Beweise für einen vorsätzlichen und rachsüchtigen Versuch, der darauf folgte, ihre Stimme zu diskreditieren."
In dem Statement heißt es weiter: "Wir sind bestürzt über die Tatsache, dass eine Frau, selbst wenn sie so stark, so gefeiert und so gut ausgestattet ist wie unsere Freundin Blake, Repressalien ausgesetzt sein kann, weil sie es gewagt hat, nach einem sicheren Arbeitsumfeld zu fragen."
Amber Heard äußert sich zu Lively-Baldoni-Klage
Auch die Schauspielerin Amber Heard hat sich als Unterstützerin Livelys geäußert, vor allem, da Baldoni die prominente PR-Krisenmanagerin Melissa Nathan engagiert habe, die auch Johnny Depp während seines Verleumdungsprozesses gegen Ex-Frau Amber Heard angeheuert hatte. Gegenüber NBC News erklärte die 38-Jährige: "Die Sozialen Medien sind die absolute Verkörperung des klassischen Sprichworts: 'Eine Lüge reist um die halbe Welt, bevor die Wahrheit ihre Stiefel anziehen kann'. Ich habe das aus erster Hand und aus nächster Nähe gesehen. Es ist ebenso entsetzlich, wie zerstörerisch."
Gespaltene Meinungen über Lively und Baldoni im Netz
Während einige User auf Instagram, Twitter & Co gegen Blake Lively und ihre Klage hetzen, sind andere Nutzer von ihrer Entscheidung begeistert: "Blake Lively hat meinen ewigen Respekt dafür, dass sie diese PR-Firma und Justin Baldonis kalkulierte Hetzkampagne gegen sie aufgedeckt hat", schreibt eine X-Userin. "Sich auf die Seite eines Täters zu stellen, nur weil man Blake Lively nicht mag, ist ein widerliches Verhalten", heißt es in einem anderen Beitrag. Mehrere Personen betonen in den sozialen Medien, dass man der 37-Jährigen eine Entschuldigung schuldig sei.
Unter Blake Livelys und Colleen Hoovers Instagram-Beiträgen finden sich auch zahlreiche Kommentare, die Baldoni verteidigen. So wird Lively vorgeworfen, dass sie "lügen" würde und ein "mean Girl" sei. Der Autorin wird vor allem vorgeworfen, dass sie die Unterstützung Baldonis nicht schätzen würde: "Colleen, wo bleibt die Unterstützung für den Regisseur, der von Anfang an an dein Buch geglaubt hat?"
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