Kritik zur Bestseller-Verfilmung "Nur noch ein einziges Mal": Blind vor Wut und Liebe

Erotischer Funkenflug mit bösem Erwachen: Blake Lively und Justin Baldoni in der Bestseller-Verfilmung „It Ends With Us“
Kitschfreundliche Romanze, in der sich „Gossip Girl“ Blake Lively aus einer gewalttätigen Beziehung befreien muss

Schon der Roman war ein absoluter Bestseller, nun schlägt seine Verfilmung fulminant an den Kinokassen ein. Colleen Hoovers New-Adult-Novel „Nur noch ein einziges Mal“ verkaufte sich dank Internet millionenfach – und natürlich hatte Hollywood heftig darauf spekuliert, dass sich der Tiktok-Hype rund um „It Ends With Us“, so der Originaltitel von 2016, auch in den Verkaufszahlen am Boxoffice niederschlagen würde (der KURIER berichtete). Doch auf das fette 50 Millionen Dollar Einspielergebnis während des ersten Wochenendes in den USA hatte niemand zu hoffen gewagt.

Womit wieder einmal bewiesen wäre: Es braucht keineswegs nur Action-Blockbuster und Superhelden; das Publikum geht auch für Love-Storys und Melodramen ins Kino.

Umso mehr, wenn es dort auf einen so charismatischen Cast wie Blake Lively – von der Serien-Fangemeinde „Gossip Girl“ geliebt –, und Justin Baldoni, besser bekannt als Raffael aus „Jane the Virgin“, trifft. Zwar zirkulieren derzeit Gerüchte – natürlich vor allem auf Tiktok – wonach es zwischen Lively und Baldoni, der auch die Regie übernommen hat, zu Zerwürfnissen kam. Auf der Leinwand aber vibriert die erotische Energie zwischen den beiden ungebrochen – so lange, bis eine geballte Männerfaust der märchenhaften Romanze einen bösartigen Schlag versetzt.

Kritik zur Bestseller-Verfilmung "Nur noch ein einziges Mal": Blind vor Wut und Liebe

Attraktiver Gewalttäter: Justin Baldoni in "Nur noch ein einziges Mal"

Teurer Callboy

Dabei fängt alles so romantisch an. Die bildschöne Lily Bloom flüchtet sich aus der Kleinstadt nach Boston. Gerade hat sie das Begräbnis ihres gewalttätigen Vaters verlassen, auf dessen Beerdigung sie kein einziges positives Wort über ihn sagen konnte; nicht nur, weil er ihre Mutter regelmäßig schlug, sondern auch, weil er ihre erste große Liebe – einen obdachlosen Teenager namens Atlas – verprügelte. Gedankenverloren starrt Lily auf einer Dachterrasse über die dunkle Stadt – als plötzlich ein unbekannter Mann auftaucht und blind vor Wut auf einen Sessel eintritt. Die beiden kommen trotzdem ins Gespräch – und nicht lange, und es sprühen die Flirt-Funken.

Der Unbekannte ist der Inbegriff von „Zu schön, um wahr zu sein“: Gut aussehend, reich und von Beruf Neurochirurg(!) namens Ryle Kincaid(!!). Als Lily Namen und Profession ihrer Bekanntschaft erfährt, muss sie laut lachen: „Ich hielt Sie für einen echt teuren Callboy.“

Kritik zur Bestseller-Verfilmung "Nur noch ein einziges Mal": Blind vor Wut und Liebe

Romantisches Liebespaar? Blake Lively und Justin Baldoni in "Nur noch ein einziges Mal"

Kommentare