"Adolescence": Basiert die Netflix-Serie auf wahrer Begebenheit?

Basiert die Netflix-Serie Adolescence auf einer wahren Geschichte?
"Adolescence" hat im Sturm die Netflix-Charts erobert. Viele fragen sich nun, ob eine wahre Geschichte dahintersteckt.

Die Netflix-Miniserie "Adolescence" hat sich seit ihrer Veröffentlichung am 13. März 2025 in vielen Länder bereits den ersten Platz in den Serien-Charts gesichert. Das Thema – männliche Wut und toxische Online-Communitys – ist von besonderer gesellschaftlichen Relevanz und wird auf packende und realistische Weise erzählt. 

Doch wie viel Wahres steckt wirklich in der Serie? 

"Adolescence": Basiert die Serie auf einer wahren Geschichte? 

Die Antwort ist: Jein! Obwohl die Handlung nicht direkt auf einer wahren Begebenheit basiert, ließen sich die Schöpfer Stephen Graham und Jack Thorne bewusst von realen Ereignissen inspirieren. Sie bezogen sich auf eine Reihe von wahren Kriminalfällen, die sich mit ähnlichen Themen befassen, um die Motivation für extreme Gewalttaten junger Burschen zu untersuchen.

Moderne toxische Männlichkeit im Fokus

Laut Machern war es das Ziel, die Auswirkungen moderner toxischer Männlichkeitsideale und die Radikalisierung junger Männer durch Online-Communitys zu beleuchten. In einem Interview mit der BBC-Sendung Front Row erklärte Thorne etwa, dass der Einfluss von Online-Persönlichkeiten wie Andrew Tate, welche eine Ideologie verbreiten, die Frauen abwertet und traditionelle Geschlechterrollen extremisiert, im Fokus der Serie stehen sollte.

Ein besonderer Mordfall als Vorlage

Nach der Veröffentlichung der Serie meldete sich die Mutter einer ermordeten 16-Jährigen zu Wort und betonte die Wichtigkeit dieses Themas. In der Sendung Good Morning Britain sprach sie über die Tragödie. Ihre Tochter Brianna wurde 2023 Opfer eines brutalen Mordes in Großbritannien. Die 16-Jährige wurde von zwei 15-Jährigen mit einem Messer in einem abgelegenen Park erstochen. Das genaue Motiv ist bislang unklar, es wird jedoch spekuliert, dass der Mord durch eine Kombination aus persönlichen Konflikten, Gewalt und möglichen sozialen Medien beeinflusst wurde.

"Es ist so aktuell und es ist real"

Briannas Mutter betonte, dass solche Darstellungen nicht bloße Fiktion seien, sondern die erschreckende Realität widerspiegeln. "Es ist so aktuell und es ist real. Das passiert wirklich", erklärte sie gegenüber Good Morning Britain. Zudem erzählte sie, dass sie in den Wochen vor der Tat bereits Böses ahnte und dabei auch Social Media als möglichen Auslöser ins Auge fasste. "Je mehr ich versuchte, sie zu beschützen, desto mehr entfernte sie sich von mir", berichtet sie.

Seit Jahren fordert sie eine staatliche Untersuchung darüber, inwiefern Plattformen wie TikTok oder Instagram zur Zunahme von Gewalt unter Jugendlichen beitragen. Sie möchte erreichen, dass gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um junge Menschen vor solch negativen Einflüssen zu schützen.

Serie soll zu Diskurs anregen

Obwohl die Serien-Macher nicht direkt von spezifischen Maßnahmen sprechen, betonten sie, dass die Serie einen gesellschaftlichen Diskurs anregen möchte. Regisseur Philip Barantini erklärte etwa: "Es geht nicht darum, mit einem Finger zu zeigen, sondern zu verstehen, wie solche Phänomene entstehen, und den Dialog darüber zu eröffnen."

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